Alex, gestern hast du noch gemeint, du hast kein Problem, du fliegst nach Nizza...
Alex Wurz: Jetzt habe ich ein Problem. Denn Nizza ist auch zu und nach Dubai will ich auch nicht fliegen, da sich dort angeblich auch wahnsinnige Szenen abspielen. Logisch, es ist natürlich ein totales Chaos, so viele Leute wollen nach Hause. Jeder versucht alles und dann ist alles überlastet. Vielleicht müssen wir einfach hier bleiben und abwarten.

Die Frage ist, wie lange muss man bleiben? Wenn man den Meteorologen zuhört, ändert sich in den nächsten Tagen nicht so schnell was...
Alex Wurz: Da hast du recht, absolut. Aber besser hier zu sein, wo relativ viele Logistik-Leute der Formel 1 sind, die sich um das Problem kümmern, die die Leute auch irgendwann zum nächsten Rennen bringen müssen. Mir ist lieber, ich bin hier, als irgendwo ganz alleine rund um die Welt verstreut.

Wie wird das realistisch gesehen für die Teams?
Alex Wurz: Die überlegen sich das jetzt schon. Natürlich haben die Fahrzeuge selbst Charterflugzeuge, die sie irgendwann einmal zum nächsten Rennen bringen. Solange Südspanien noch offen ist, sollte das möglich sein. Wenn jetzt dann irgendwann auch Madrid und Barcelona zusperren, wird es ziemlich spannend, wie lange dieser Vulkan noch Asche bläst und wie lange der Wind das auch noch runter bringt. Es ist ziemlich spannend.

Hältst du es theoretisch möglich, dass Formel-1-Rennen in Europa abgesagt werden müssen, wenn es so weitergeht?
Alex Wurz: Man muss alles in Erwägung ziehen. Die Europa-Saison ist natürlich noch zwei oder drei Wochen weg, aber es ist möglich.

Zeigt uns das wieder einmal die absoluten Grenzen der Technik?
Alex Wurz: Der Menschheit, nicht der Technik. Wenn der Vulkan rausbläst, dann macht er das. Wenn es dann nicht sicher ist, in der Luft zu reisen, gibt es ein Chaos. Da sehen wir, wie sich diese industrielle Welt entwickelt hat und es zeigt uns einfach Grenzen, wie weit wir Menschen kommen, wenn die Natur nicht mitspielt. Ganz einfach.