Für Lewis Hamilton war es am Samstagnachmittag in China nach wie vor unverständlich, warum es so viel Aufregung um seine Schlangenlinien-Fahrt in Sepang gegeben hatte. Der Brite war beim Rennen in Malaysia im Zweikampf mit Vitaly Petrov und wechselte auf der Start-Ziel-Geraden mehrmals die Linie, um den Russen aus dem Windschatten zu schütteln. Eigentlich besagen die Regeln, dass im Zweikampf nur einmal die Linie gewechselt werden darf, was aber als Zweikampf und was als Abschütteln gilt, war nicht genau definiert. Hamilton bekam letztendlich nur eine Verwarnung, in Zukunft will FIA-Renndirektor Charlie Whiting die Sache aber strenger ahnden.

Hamilton wunderte sich trotzdem, warum seine Fahrer-Kollegen die Sache so scharf kritisierten. "Mein Zugang zum Racing ist immer der gleiche. Ich denke, das Urteil beim Rennen [in Malaysia] war fair und die FIA und Charlie haben eine faire Entscheidung getroffen. Sie haben uns gewarnt, dass es nicht wieder passieren soll", sagte Hamilton. Er hatte bereits in China mit Whiting gesprochen und dort war ihm erklärt worden, dass dies nicht mehr passieren darf. Hamilton versprach auch, es nicht mehr zu tun. "Ich habe eine Lektion gelernt, machen wir weiter. Leider sehen das die Jungs anders. Ich verstehe nicht, warum deswegen alle so aufgeregt waren. Für mich war das kein Problem."

Nach seiner Ansicht haben die anderen Piloten in der Sache vielleicht ein wenig überreagiert, wurde doch recht lange darüber gesprochen. "Es ging darum, wie oft man beim Verteidigen die Linie wechseln kann, aber es ist nicht klar, was Verteidigen und was Abschütteln aus dem Windschatten ist. Charlie hat das jetzt klargestellt und wir werden es nicht machen", erklärte Hamilton. Ein wenig Rückendeckung bekam er von seinem Teamkollegen Jenson Button. Der wollte einen Schlussstrich unter die Sache gezogen sehen. "Ich denke nicht, dass wir darüber sprechen wollen, was im Meeting los war. Das war unter uns. Die Situation wurde klargestellt und alles ist aufgeklärt, das ist das Wichtige", meinte Button.