Der Vizeweltmeister des vergangenen Jahres macht dort weiter, wo er 2009 aufgehört hat: Sebastian Vettel fuhr in seinem Red Bull die schnellste Zeit des ersten Qualifyings des Jahres. Vettel setzte sich um gut ein Zehntel gegen Felipe Massa durch. Fernando Alonso fehlte bereits eine halbe Sekunde auf die Bestzeit des Deutschen.

"Wir hatten schon heute Morgen ein super Auto, mussten aber alles richtig zusammenbringen", sagte Vettel. "Das Qualifying lief glatt. Wie sich jeder denken kann, bin ich damit zufrieden." Auch Felipe Massa war mit Rang 2 zufrieden. "Im Vergleich zum letzten Jahr ist das ein sehr guter Auftakt für uns", sagte der Brasilianer. "Red Bull und die anderen werden stark dagegen halten, es wird ein schwieriges Rennen, aber ich bin glücklich, dass wir um die Spitze kämpfen."

Ferrari startet besser als 2009 ins neue Jahr., Foto: Sutton
Ferrari startet besser als 2009 ins neue Jahr., Foto: Sutton

Wie Massa sieht auch Fernando Alonso viele Fragezeichen vor dem ersten Saisonrennen. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden", sagte der Spanier. "Aber das Rennen kommt erst noch. Bisher ist alles gut gelaufen. Die WM ist lang und es ist wichtig, von Anfang an zu punkten."

Auch Red Bull-Teamchef Christian Horner war erleichtert. "Ich bin sehr glücklich", sagte er. "Das war super Arbeit von Sebastian und dem Team. Wir wurden immer schneller. Endlich haben wir zum ersten Mal mit wenig Sprit gesehen, wie schnell wir sind." Hinter Vettel und den beiden Ferrari reihte sich Lewis Hamilton auf dem vierten Platz ein.

"Wir haben eine bessere Position als ich gedacht hatte", so Hamilton. "Ich dachte, die Fahrer hinter mir würden noch an mir vorbei gehen. Wir sind besser als letztes Jahr und das erste Ziel wird es sein, diesen Platz zu halten. Wir verlieren Zeit im mittleren Sektor, aber wie gesagt - es ist gar keine so schlechte Position."

Rosberg schlägt Schumacher

Bester Mercedes-Pilot war Nico Rosberg auf Platz 5. Rosberg war das gesamte Wochenende über schneller als sein Teamkollege Michael Schumacher, der hinter Rosberg und Mark Webber von Startplatz 7 ins Rennen gehen wird. Die Top10 komplettieren Weltmeister Jenson Button, Robert Kubica und Adrian Sutil. "Die 7 ist eigentlich eine interessante Nummer, die zu mir passt", so Schumacher. "Ich kann das hoffentlich in diesem Jahr noch nach unten korrigieren."

Michael Schumacher musste sich Nico Rosberg geschlagen geben., Foto: Sutton
Michael Schumacher musste sich Nico Rosberg geschlagen geben., Foto: Sutton

Den Vergleich zu seinem Teamkollegen sieht er gelassen. "Er war das ganze Wochenende schneller, vor allem auf einer Runde. Ich habe schon gestern gesagt, dass ich noch nicht im Rhythmus bin." Das werde sich aber mit der Zeit ergeben. "Wir haben am Auto noch einiges an Arbeit vor uns, damit es zu mir passt."

Teamkollege Rosberg war trotz des Siegs im Teamduell nicht ganz zufrieden. "Ich dachte, es wäre mehr drin", sagte er. "Am Morgen hatte ich auf die Pole gehofft. Ich dachte wirklich, ich wäre vorne. Aber Red Bull und Ferrari waren schneller. Trotzdem bin ich zufrieden. Es ist eine gute Position für das Rennen. Ich hätte aber vielleicht Vierter sein sollen."

Duell der Neulinge

Mit Virgin, Lotus und HRT waren drei neue Teams zum ersten Mal in einem Qualifying unterwegs. Als Sieger ging Timo Glock im Virgin Racing Boliden hervor. Der Deutsche setzte sich haarscharf gegen Lotus-Mann Jarno Trulli durch. Dahinter folgten Heikki Kovalainen, ebenfalls im Lotus, und der zweite Virgin-Fahrer Lucas di Grassi.

"Von einer Enttäuschung kann man nicht sprechen", sagte Glock. "Jeder hat gedacht, dass wir von den Top10 meilenweit weg wären. Deshalb sind wir nicht enttäuscht. Ich bin froh, dass wir das Beste der neuen Teams sind. Das war unser klares Ziel."

Karun Chandhok fuhr im Qualifying die ersten Meter für HRT., Foto: Sutton
Karun Chandhok fuhr im Qualifying die ersten Meter für HRT., Foto: Sutton

Die letzten beiden Plätze belegten Bruno Senna und Karun Chandhok, die ohne Testfahrten ein respektables Debüt hinlegten. Chandhok fuhr im Qualifying sogar seine einzigen sieben Runden mit dem neuen Auto. Die drei Trainings musste er wegen technischer Probleme auslassen.

Für Williams-Debütant Nico Hülkenberg war im Q2 Schluss. "Ich bin absolut verärgert", sagte er. "Das Ziel waren die Top10. Ich lag ein bisschen auf Kurs, aber nicht ganz. Ich hätte Rubens [Barrichello] schlagen können, habe aber in der letzten Kurve etwas verschenkt."

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Alguersuari, Glock, Trulli, Kobalainen, di Grassi, Senna, Chandhok
Top-6: Alonso, Vettel, Sutil, Webber, Massa, Hamilton
2. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Barrichello, Liuzzi, Hülkenberg, de la Rosa, Buemi, Kobyashi, Petrov
Top-6: Vettel, Alonso, Webber, Massa, Rosberg, Hamilton
3. Session
Zwischenfälle: keine
Top-6: Vettel, Massa, Alonso, Hamilton, Rosberg, Webber