Mario Theissen, das letzte Qualifying für das BMW Sauber Team ist vorbei. Wie zufrieden sind Sie?
Mario Theissen: Das Ergebnis entspricht in etwa den Erwartungen. Es war schön zu sehen, dass beide Autos wieder sicher in die Top-10 gefahren sind. Im dritten Durchgang lag das Feld wie in den letzten Rennen sehr eng zusammen. Da wäre vielleicht noch ein bisschen mehr möglich gewesen. Zeitweise waren beide Fahrer im Verkehr, aber die Plätze 7 und 8 sind okay. Jetzt müssen wir abwarten, wann die anderen tanken. Dann sehen wir, was diese Startplätze wert sind. Wir haben in den letzten Rennen so viele Überraschungen gesehen, warum dann nicht auch hier?

Lewis Hamilton hat die Pole mit fast sieben Zehnteln Vorsprung geholt. Ist das eine KERS-Pole?
Mario Theissen: Es sah danach aus. Schon in den Freien Trainings konnte man erkennen, dass Lewis den Vorsprung vor allem im zweiten Sektor herausgeholt hat, in dem sich die beiden Geraden befinden. Das sieht schon nach einem KERS-Einsatz aus.

Wird er dadurch im Rennen genauso leicht davon fahren?
Mario Theissen: Das werden wir morgen sehen. Es kommt darauf an, ob man auf dieser Strecke dazu in der Lage ist, das volle Energiepotenzial pro Runde hereinzuholen. Das hängt von der Streckencharakteristik als auch dem System ab. Wenn er das schafft, kann er im Prinzip auf jeder Runde diesen Vorteil erzielen.

Mario Theissen erlaubt sich noch keine Emotionen zum Abschied., Foto: Sutton
Mario Theissen erlaubt sich noch keine Emotionen zum Abschied., Foto: Sutton

Ein Podium zum Abschied scheint für Ihr Team etwas zu hoch gegriffen zu sein, oder?
Mario Theissen: Damit das klappt, müsste vor uns etwas passieren. Andererseits war das im letzten Rennen so, warum also nicht auch hier? Es wäre ein schöner Abschied, aber ich bin auch so zufrieden. Wir haben in den letzten drei, vier Rennen klar gezeigt, dass die Formkurve nach oben geht und wir im letzten Jahr zurecht weit vorne gestanden haben.

Robert Kubica bedankt sich auf seinem Helm bei BMW. Was sagen Sie zu ihm?
Mario Theissen: Das ist eine schöne Geste von ihm. Robert hat uns viel zu verdanken und wir als Team auch ihm. Als wir ihn damals verpflichtet haben, war es ein ordentliches Risiko, weil wir nicht mal die Chance hatten, ihm einen Test zu geben. Er hat sich sofort bewährt und wir haben ihm schon während der Saison das Vertrauen geschenkt und ihn ins Renncockpit gesetzt. Seitdem hat er die Pace gemacht, die erste Pole und den ersten Sieg geholt. Er hat aber auch schwierige Situation wie den Unfall in Kanada überstanden. Es war eine sehr starke gemeinsame Zeit, in der er gereift ist. Ich hoffe, dass das Team und er eine starke Zukunft haben.