Bernie Ecclestone war einer der wenigen, der nach dem Ausschluss Flavio Briatores aus der Formel 1 und allen FIA-Serien auf unbestimmte Zeit meinte, dass die Strafe zu hart war. Und anscheinend war das von dem Briten nicht nur einfach so dahergesagt. Denn Max Mosley verriet dem Evenening Standard nun, dass Ecclestone auch während des Verfahrens vor dem World Motor Sport Council in der Causa Crashgate gegen eine Bestrafung gestimmt hatte. "Der Council hat sich nicht einstimmig entschieden. Eine große Mehrheit war für die Strafe von Briatore, aber Bernie war in der Minderheit", sagte Mosley.

Briatore war bestraft worden, weil er zusammen mit dem ehemaligen Renault Technikchef Pat Symonds und Nelson Piquet Jr. den Singapur Grand Prix 2008 manipuliert hatte. Piquet war angewiesen worden, in der 14. Runde absichtlich zu verunfallen, damit Fernando Alonso durch die anschließende Safety Car Phase die Chance auf den Sieg erhält. Piquet wurde eine Vertragsverlängerung dafür zugesagt und Alonso gewann dann auch. Nach Piquet Jrs. Entlassung diesen Sommer ließ die Piquet-Familie den Skandal auffliegen.

Briatore wurde indirekt bestraft: alle Fahrer, die mit ihm zusammenarbeiten, werden keine Superlizenz bekommen, also nicht in der Formel 1 fahren können. Jede Serie, die mit ihm arbeitet, wird ihren FIA-Status verlieren oder keinen erhalten. Pat Symonds wurde für fünf Jahre ausgeschlossen, Piquet erhielt als Kronzeuge Immunität. Alonso war laut World Motor Sport Council nachweislich nicht in die Sache involviert.