Das Duell Brawn GP gegen Red Bull geht weiter. Nach dem Rückschlag von Monza meldete sich Red Bull im 2. Freien Training in Singapur ganz vorne zurück: Mark Webber hielt die Führung bis zu seinem Unfall, Sebastian Vettel verteidigte sie bis zum Ende der neunzigminütigen Session. Mit dem Motorenschonen war zumindest teilweise Schluss: Vettel fuhr 16 + 31 Runden in den beiden Trainings.

Platz 2 des 2. Trainings ging an Vorjahressieger Fernando Alonso, der knapp drei Zehntel langsamer war als Vettel. Das bunt gemischte Feld an der Spitze der Zeitenliste komplettierten Heikki Kovalainen im McLaren Mercedes, Nick Heidfeld im BMW Sauber und Jenson Button im Brawn. Webber rettete sich trotz seines frühen Unfalls auf Platz 6 über die Runden. Die Top10 komplettierten Nico Rosberg, Timo Glock, Lewis Hamilton und Robert Kubica.

BMW Sauber bestätigte mit zwei Autos unter den besten Zehn die guten Eindrücke des neuen Aerodynamikpakets, obwohl es zu Beginn des Tages noch Probleme mit dem neuen Getriebe gegeben hat. Force India Pilot Adrian Sutil hielt sich als Elfter knapp hinter den Top10 auf. Die Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen und Giancarlo Fisichella mussten sich mit den Rängen 14 und 16 zufrieden geben.

"Wir waren ordentlich unterwegs und haben unter Rennbedingungen getestet", analysierte Norbert Haug. "Unsere Basis ist bestimmt nicht schlecht - aber es wird morgen verdammt eng zugehen. Zwischen Button, dem Fünften und Hamilton, dem Neunten, lag heute weniger als ein halbes Zehntel Zeitdifferenz."

Den heftigsten Mauerkontakt der zweiten Session hatte Mark Webber. Der Australier drehte sich in Kurve 23 in die Mauer und beschädigte dabei die Front seines Red Bull schwer. Webber blieb unverletzt, die Session musste jedoch unterbrochen werden, um das Auto zu bergen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Webber die Bestzeit inne, diese konnte er aber nicht mehr verbessern. Es blieb bei 14 Runden für ihn.

Im 1. Freien Training war bereits Renault-Neuling Romain Grosjean in Kurve 14 in der Mauer gelandet - ausgerechnet an der gleichen Stelle wie sein Vorgänger Nelson Piquet Jr. beim berüchtigten Crashgate-Unfall im letzten Jahr.