Nick, war es trotz "nur" zwei Punkten eines der besten Rennen des Jahres für Dich?
Nick Heidfeld: Es war mit Sicherheit eines meiner besten Rennen in diesem Jahr, vielleicht sogar in meiner Karriere. Schließlich war vom 15. Startplatz eigentlich schon Hopfen und Malz verloren. Vor uns standen die ganzen KERS-Autos, die als unüberholbar galten. Außerdem hätte ich nicht erwartet, dass ich nach vier Runden Fisichella im Ferrari überholen würde. Ganz besonders nicht, weil mein Start schlecht war. Ich hatte eher Autos von hinten neben mir, als dass ich mich nach vorne hätte orientieren können. Ich bin aber außen in der ersten Kurve am einen oder anderen Auto vorbeigefahren.

Es war sehr eng und dann konnte ich mich in der zweiten Schikane innen neben Trulli setzen und so noch einen Platz gutmachen. Danach habe ich recht früh angefangen, Sprit zu sparen. Zwar hing es so hinter Robert Kubica und Sebastian Vettel fest, konnte aber mit einer guten Pace beim Boxenstopp an Sebastian vorbei. Im dritten Stint habe ich dann recht früh die Motordrehzahl heruntergenommen, um den Motor für die letzten Rennen zu schonen. Erst in den letzten zwei, drei Runden habe ich die Drehzahl wieder hochgenommen, damit Sebastian mir nicht zu nahe kam.

Wie überholt man ein KERS-Auto?
Nick Heidfeld: Wir haben in diesem Jahr gesehen, dass die KERS-Autos auf der Geraden einen viel höheren Topspeed haben. Aber du kannst diesen Extra-Topspeed nicht bis zum Ende der Gerade mitziehen. Wir hatten einen bisschen besseren Topspeed, zwar konnte er mir bis zu einem gewissen Punkt etwas wegfahren, aber durch den Windschatten war das nicht so viel. Als dann der KERS-Boost aufgebraucht war, bin ich außen daneben und habe viel später gebremst.

Wie ärgerlich ist es nun, dass das Qualifying nicht hingehauen hat?
Nick Heidfeld: Es ist schon ein bisschen ärgerlich, aber ich freue mich riesig über den siebten Platz. Es ist eine Schadensbegrenzung. Wir hätten besser sein können, haben aber wenigstens das Potenzial ansatzweise ausgenutzt. Vor dem Rennen dachten wir, dass wir ein schnelles Auto hätten, aber keinen einzigen Punkt mitnehmen würden. Jetzt sind es immerhin zwei Punkte geworden.

Umso positiver bist Du jetzt sicher für Singapur gestimmt, wo Ihr noch einmal ein neues Paket bekommt.
Nick Heidfeld: Ich bin nicht nur wegen des Rennens hier optimistisch für Singapur. Wir arbeiten schon seit einiger Zeit an diesem großen Paket für Singapur. Ich habe es schon gesehen, es sieht toll aus und ich hoffe, dass die Daten sich auf der Strecke bestätigen. Dann sollte uns noch einmal ein Schritt gelingen.