BMW Sauber hat heute ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Das Team aus Hinwil brachte zum ersten Mal in dieser Saison beide Fahrer in das letzte Segment des Qualifyings. Nick Heidfeld sicherte sich sogar den dritten Startplatz, die beste Platzierung in dieser Saison. Bereits das Training am Morgen war viel versprechend gewesen, Heidfeld war Schnellster.

"Das gute Ergebnis von heute ist sehr wichtig für unser Team", sagte Heidfeld. "Nachdem BMW bekannt gegeben hat, die Formel 1 zu verlassen, arbeiten wir daran, die Zukunft für das Team in Hinwil zu sichern. Keiner hat den Kopf in den Sand gesteckt, und dieses Qualifying-Resultat ist eine Belohnung dafür. Wir haben im Training unsere Hausaufgaben gemacht, und ich bin recht zufrieden mit der Balance des Autos. Ich denke, die Tatsache, dass hier die 2009er Autos zum ersten Mal mit mittlerem anstatt maximalem Abtriebslevel fahren, hat großen Anteil daran, dass die Startaufstellung durcheinander gewürfelt wurde. In Q2 bin ich erst im Verkehr stecken geblieben und habe für das zweite Outing einen Reifensatz erwischt, der nicht so gut war. Deshalb wusste ich, dass ich in Q3 noch nachlegen kann. Mal sehen, was das Wetter letztlich macht. Ich hätte nichts gegen ein Regenrennen – obwohl ich von Platz drei starte und wir das weder beim Sprit-Level noch beim Abtriebslevel berücksichtigt haben."

Für Robert Kubica lief heute nicht alles glatt. Am F1.09 des Polens musste der Motor gewechselt werden, seitdem verliert Kubica viel Zeit auf den Geraden. Trotz dieser Probleme schaffte es der Krakauer in Q3 und schließlich auf den 5. Startplatz. "Bereits gestern waren wir ziemlich stark und hatten ein gutes Gefühl", sagte Kubica. "Seitdem wir jedoch vor dem dritten freien Training heute Morgen den Motor in meinem Auto gewechselt haben, verliere ich Rundenzeit auf den Geraden. Leider ist es uns nicht gelungen, das Problem bis zum Qualifying zu lösen. Das ist natürlich etwas unglücklich, denn zum ersten Mal in dieser Saison haben wir ein wettbewerbsfähiges Auto. Ich hoffe, dass es uns gelingt, das Problem bis morgen in den Griff zu bekommen. Ich erwarte ein hartes Rennen, denn das gesamte Feld ist nah beieinander."

Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen war nach dem heutigen Etappenerfolg sichtlich erleichtert. Der Deutsche war erfreut an die Leistungen des vergangenen Jahres angeknüpft zu haben und blickt zuversichtlich auf das morgige Rennen.

Der entscheidende Schritt gelang den Ingenieuren in der Nacht, Foto: Sutton
Der entscheidende Schritt gelang den Ingenieuren in der Nacht, Foto: Sutton

"Wie schon oft in dieser Saison wurde auch heute das Kräfteverhältnis ziemlich stark durcheinander gerüttelt", sagte Theissen. "Natürlich sind wir sehr glücklich über dieses Qualifying-Resultat. Zum ersten Mal in dieser Saison ist es uns gelungen, jene Positionen einzunehmen, die wir im vergangenen Jahr gepachtet hatten. Es sieht ganz so aus, als ob unser Auto mit der Strecke und auch mit den Reifen sehr gut harmoniert. Das stimmt mich zuversichtlich fürs morgige Rennen. Glückwunsch an Giancarlo Fisichella und Force India zur ersten Pole Position des Teams."

Der Grundstein für die heutigen Startpositionen wurde bereits gestern in der Nacht gelegt. Willy Rampf klärte auf, dass über Nacht der Durchbruch mit dem Setup gelungen ist. "Es hat sich gestern schon angedeutet, dass unsere Performance hier recht gut sein könnte", sagte der Deutsche. "Wir haben über Nacht die Fahrzeugabstimmung weiter verbessert und auch einiges über die optimale Reifennutzung dazu gelernt. Das war die Grundlage für das starke Qualifying-Resultat."