Nick, das beste Quali-Ergebnis dieses Jahres und dann gleich unter den Top-3. Wie kam es dazu?
Nick Heidfeld: Es war unerwartet. Gestern sah es nicht so schlecht aus und ich wusste, dass noch einiges drin war. Im 3. Training war ich Erster, im Q1 bin ich als einziger nur ein Outing gefahren, da dachte ich schon, es könnte ganz gut werden - aber mit Platz 3 habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht gerechnet. Im Q2 lief einiges schief, was in der Vergangenheit gereicht hätte, um es nicht ins Q3 zu schaffen. Aber wenn das Auto schnell genug ist, kann man sogar Probleme haben wie Verkehr oder einen nicht so guten Reifensatz und man schafft es trotzdem. Im Q3 hatte ich zum Glück einen Reifensatz, der ordentlich war.

Die ordentlichen Reifen waren die harten, oder?
Nick Heidfeld: Ja, ich hatte mich schon gestern für die harten Reifen entschieden. In Q1 war ich auf den weichen Reifen unterwegs und überrascht, dass es nicht so schlecht damit gelaufen ist. Es war heute sehr schwierig, die richtige Reifenentscheidung zu treffen.

Ist es wieder das große Reifenrätsel?
Nick Heidfeld: Es ist ein Rätsel, aber glücklicherweise funktionierten bei uns sowohl die weichen als auch die harten ganz gut.

Greifst Du jetzt das Podium an? Die Long Runs sahen ja gut aus.
Nick Heidfeld: Wenn du aus den Top-3 startest, ist es mindestens das Ziel, aufs Podium zu kommen.

Wie wichtig war dieser 3. Platz für Dich und das Team?
Nick Heidfeld: Es ist für alle von Vorteil. Ich hoffe, dass es dem Team hilft, zu zeigen, wozu es fähig ist. Man erinnert sich am ehesten an das, was noch nicht lange her ist. Bei mir ist das die Saison 2008, wo ich große Probleme mit dem Auto hatte. Dass es dieses Jahr deutlich besser läuft, geht ein bisschen unter. Beim Team ist es mit der ersten Saisonhälfte 2009 genauso. Dass es vorher drei Jahre stetig bergauf gegangen ist, wird gerne vergessen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir zeigen, was wir können. Wir entwickeln das Auto für 2009 und 2010 weiter.

Ist es gar keine persönliche Genugtuung?
Nick Heidfeld: Ich bin sehr froh, aber in der Pressekonferenz kam ein paar Mal die Frage, ob es eine "Revenge" sei. Ich wüsste aber nicht für wen oder wofür. Man gibt immer sein Bestes.