Ross Brawn rätselte nach dem Qualifying in Ungarn noch lange, wie es dazu kommen konnte, dass bei Rubens Barrichellos hinterer Aufhängung eine Feder abhanden kommen konnte. Dass besagte Feder dann Felipe Massa traf, war für ihn besonders schlimm. Da die FIA das fragliche Teil zunächst aber für sich behielt, um es zu untersuchen, musste Brawn weiter raten. "Sobald es wieder da ist, verstehen wir, was passiert ist." Mehrere 100 Gramm oder vielleicht ein Kilo wiege die Feder, aus Stahl sei sie, glaubte sich Brawn erinnern zu können.

Er wollte gemeinsam mit dem Team auch die Daten genau studieren, um vielleicht dort die Ursache herauslesen zu können. "Ohne das Teil ist es aber schwer. Im Qualifying haben wir bei Jenson ein neues Teil eingebaut, um auf der sicheren Seite zu sein. Wir studieren weiter alles, um zu verstehen, was passiert ist." Eine Sache konnte er bereits aufklären. Der Dämpfer, zu dem die Feder gehörte, war noch da, nur die Feder war weg. "Die Kappe ging runter und die Feder flog weg."

Die Frage nach möglichen Schutzmaßnahmen drängte sich natürlich auf ein Neues auf, vor allem auch im Lichte von Henry Surtees' tödlichem Unfall in der Formel 2 vergangenes Wochenende. "Es muss eine ordentliche Studie geben. Man muss schauen, ob etwas getan werden muss. Es geht da um Aufbauten, Windschutzscheiben und ähnliches. Alles ist möglich", sagte Brawn. Er betonte aber, dass man die Zwischenfälle erst verdauen und dann einen balancierten Zugang finden müsse. Man könne durchaus Abdeckungen auf den Autos haben, der Fahrer müsse aber auch weiter aus dem Auto zu bekommen sein. "Man will keine Struktur, die über dem Fahrer zusammenbricht. Man muss viel bedenken. In der Geschichte der Formel 1 kamen solche Zwischenfälle selten vor, dennoch ist es eine ernste Sache, die man bedenken muss."