Der Nürburgring, Sebastian Vettels Heimrennen und eine Strecke, an die der Deutsche schöne Erinnerungen hat. "Ich bin schon mit dem Go-Kart über die Nordschleife gefahren. Außerdem bin ich am Nürburgring viele Rennen gefahren in der Formel BMW, Formel 3 und auch in der World Series by Renault", erzählte er in einem von Motorsport Aktuell veröffentlichten Interview. Sein allererstes Rennen auf dem Nürburgring fuhr er 2003, seine schönsten Erfolge dort nannte er die Siege in der Formel BMW im Rahmen der Formel 1, Siege in der Formel 3 Euroserie und in der World Series by Renault.

Und nun soll klarerweise ein Sieg in der Formel 1 dazukommen. Vettel erwartet sich dabei durchaus so etwas wie einen Heimvorteil. "Man gibt immer 100 Prozent, aber die Motivation ist bei einem Heim-GP noch einmal größer, weil man sich zuhause einfach immer besonders wohl fühlt. Unweit vom Nürburgring habe ich mit dem Kart in Kerpen viele Erfahrungen gesammelt und deshalb auch viele Freunde aus der Gegend", meinte er. Während er im Auto sitzt und das Rennen fährt, blendet Vettel aber die Umgebung aus und denkt nicht darüber nach, in welchem Land er gerade fährt. Die Zeit davor und danach sei aber etwas Besonderes und zuhause sei es am schönsten.

Gute Fans

Über die Unterstützung der Fans freut er sich klarerweise besonders. "Ich finde es gut, dass es in Deutschland noch so viele Motorsport-Fans gibt, die hinter einem stehen und einen mit ihren Tröten, Fahnen und was es sonst noch gibt anfeuern. Das hebt gewaltig die Stimmung. Es gibt nichts Schöneres als eine Ehrenrunde nach einem Sieg vorbei am Publikum." Bislang ist der Heimsieg für ihn aber ein Traum und während er sich über jeden Triumph freut, fände er es etwas ganz Spezielles, in Deutschland die deutsche Hymne zu hören.

Davor muss er aber die Strecke meistern. Am besten gefällt ihm dabei die Ford-Kurve bis zur Kehre und die Warsteiner-Kurve inklusive der Linkskurve davor. Als guten Überholpunkt erachtet er die NGK-Schikane, dass sie als schnelle Kurve mit anspruchsvoller Links-Rechts-Kombination zu Ausbremsmanövern einlädt. "Denn nach dem schnellen Hatzenbachbogen muss hart verzögert werden, bis auf rund 100 km/h." Helfen sollen ihm dabei wieder neue Teile, die diese Saison bei jedem Rennen aus der Fabrik mitgebracht werden. Am Freitag werden die neuen Teile zum Testen dann zwischen Vettel und Mark Webber aufgeteilt, so testet einer den Frontflügel, der andere die Aufhängung. "Zudem tauschen wir Daten über die Reifen untereinander aus. Mark und ich haben einen ähnlichen Fahrstil, was für das Team die Sache einfacher macht, weil man nur in eine Richtung entwickeln muss."

Legendäre Schnitzel

Zwischen Testen, Fahren und Fans wird Vettel beim Rennen in Deutschland aber vor allem den Mythos Nürburgring genießen, die Nordschleife ist für ihn ohnehin etwas Besonderes. "Die Nordschleife ist eine wunderschöne Strecke, eine der besten überhaupt. Es geht auf und ab, es gibt sehr viele schnelle Kurven und es macht einfach Spaß, dort zu fahren. Die Eifel ist mit Sicherheit was Besonderes, weil zu jeder Zeit das Wetter umschlagen kann, egal ob das Rennen im Sommer stattfindet. Deshalb sollte man immer ne dicke Jacke einpacken", erklärte er. Vettel findet, dass die Nordschleife zu Recht ein Mythos ist, wobei er den neuen Nürburgring als eine der besseren neuen Rennstrecken bezeichnete. Und: "Auch die Schnitzel in den kleinen Kneipen sind legendär..."