Von der dominierenden Form, die Brawn GP in den ersten Saisonrennen gezeigt hat, war in Silverstone nicht mehr viel zu sehen. Das lag zwar einerseits an den äußeren Umständen, die die Reifen am BGP001 nicht zum Arbeiten brachten, andererseits hatte Red Bull aber auch ordentlich zugelegt. Deswegen muss Ross Brawn mittlerweile auch feststellen, dass seine Mannschaft sich leistungstechnisch wird steigern müssen, um sich gegen die Konkurrenz aus Milton Keynes zu wehren.

"Red Bull war das ganze Jahr recht nahe dran, also denke ich, dass wir etwas Leistung finden müssen, weil sie in Silverstone einen guten Schritt gemacht haben", erklärte Brawn. Für seinen Rennstall könnte der aber in Deutschland folgen, denn Brawn GP konnte in Silverstone wegen der Reifen-Problematik einiges nicht zeigen. "Durch die Verwirrung wegen der Reifen haben wir einige neue Teile nicht benutzt, die wir hatten, denn der Freitag [in Silverstone] war von der Temperatur her sehr schwierig. Wir konnten nicht feststellen, wie die neuen Teile arbeiteten, also entschieden wir, die Verwirrung zu vermeiden und gingen zu dem, was wir in der Türkei hatten."

Sonderfall Silverstone

Auf dem Nürburgring werden die Updates aber am Auto sein, was Brawn GP auch wieder schneller machen sollte. Ungeachtet dessen war sich Brawn darüber im Klaren, dass es nun ein harter Kampf werden wird. "Ja, wir haben immer gesagt, es würde so sein." Gleichzeitig musste er die Reifenproblematik wieder ins Spiel bringen, die seiner Meinung nach die Leistung von Red Bull doch etwas besser aussehen ließ. "Es war aerodynamisch immer ein gutes Auto und in Silverstone konnten wir in den langsamen und mittelschnellen Teilen nicht das zurückholen, was wir normalerweise zurückholen, da die Reifen kalt waren", betonte er.

Nach Brawns Meinung müsste man ein wenig mehr unter normalen Bedingungen vergleichen, um sich wirklich ein Urteil bilden "Ein Rennen, bei dem wir uns gut fühlen, bei dem wir die Leistung bringen, die wir bringen sollten. Mit allem nötigen Respekt, wir fuhren in Silverstone gegen Williams und Ferrari und wir machen das normalerweise nicht. Ich denke nicht, dass sie uns überholt haben, ich denke, wir hatten ein paar Probleme."