Manor GP gehört zu den drei neuen Formel-1-Teams für die Saison 2010. Hat Sie das genauso überrascht wie alle anderen auch?
John Booth: Nun ja, wir sind nicht wirklich überrascht, dass wir in der Formel 1 starten dürfen, denn wir haben alle Kriterien erfüllt, welche die FIA vorgeschrieben hat. Wir hätten also nicht besser vorbereitet sein können.

Bis zum F1-Debüt liegt viel Arbeit vor Ihnen. Wie sehen die nächsten Schritte aus?
John Booth: Wir respektieren die anderen Teams und müssen selbst noch wachsen, um konkurrenzfähig zu sein. Das Formel-3-Team wird weiterhin existieren und als eine Art Nachwuchsschmiede für junge Fahrer dienen. So können sie ihr Potenzial zeigen, um sich für das Formel 1 Team zu empfehlen.

Könnte das Formel-3-Team keine Ablenkung beim Aufbau des F1-Teams sein?
John Booth: Wir wollen beides machen. Klar, ich werde mich am Anfang zu 100% auf die Formel 1 konzentrieren, aber wir haben eine gute Struktur innerhalb des F3-Teams, so dass es keine Probleme geben sollte.

Was geschieht mit Ihrer Fabrik in Sheffield?
John Booth: Die Anlage ist perfekt, um von dort ein Rennteam zu betreiben. Es ist eine einmalige Situation für uns. Ein großer Teil unseres Projekts ist Wirth Research samt Nick Wirth. Das komplette Design und die Produktion finden bei Wirth Research in Oxford statt.

Wie wird die Kooperation mit Nick Wirth aussehen?
John Booth: Er ist Teilhaber des neuen Unternehmens. Er hat mit 25 Jahren das Simtek Team aufgebaut. Seitdem hat sich viel verändert, aber er hat auch viel erreicht. Eine Kooperation mit einem bestehenden Team ist derzeit nicht angedacht. Derzeit erlauben das auch die Regeln nicht, aber so lange das Reglement nicht klar ist, ist es unmöglich darüber zu sprechen.

John Booth bringt sein Manor Team in die Formel 1., Foto: Sutton
John Booth bringt sein Manor Team in die Formel 1., Foto: Sutton

Was halten Sie von den politischen Spielchen und den Ausstiegsdrohungen von Ferrari & Co?
John Booth: Ich mache mir keinen Kopf über die Entscheidungen und Geschäfte anderer. Wir müssen uns auf unsere Aufgaben konzentrieren und diese erledigen.

Nehmen wir an, alles wendet sich zum Guten und Sie treten 2010 gegen Ferrari, McLaren und all die großen Namen an. Was wird das für ein Gefühl sein?
John Booth: Wir freuen uns darauf. Natürlich kennen wir auch schon viele der Fahrer, aber es wird eine tolle Erfahrung, gegen sie anzutreten.

Stehen schon irgendwelche Fahrernamen auf Ihrer Wunschliste?
John Booth: Bislang haben wir noch gar keine Wunschliste. Wir haben so hart gearbeitet, um alle FIA-Kriterien zu erfüllen, dass wir noch gar keine Zeit hatten, über etwas anderes nachzudenken.

Wie sehen die Ziele für das erste Jahr aus?
John Booth: Wir möchten uns den Respekt der anderen Teams erarbeiten und versuchen, ein paar Punkte zu sammeln. Klar, das wird schwierig, da machen wir uns nichts vor, aber wir werden es trotzdem probieren.