Die Zeiten verändern sich, das muss auch Ex-F1-Pilot Johnny Herbert anerkennen. Als er 1989 mit Benetton in die Formel 1 einstieg, zählte er zu den jüngsten Piloten, heute sind Fahrer wie Lewis Hamilton und Sebastian Vettel noch jünger. "Und viel weiter", betont Herbert im Exklusivinterview in der Juni-Ausgabe des Motorsport-Magazins.

So gehöre Lewis Hamilton bei McLaren zum Inventar, seit er 10 Jahre alt war. Er wisse, wie die Dinge dort laufen, wer wofür verantwortlich sei und wurde perfekt aufgebaut. Einen Haken sieht Herbert allerdings an der Bilderbuchkarriere des Briten. "Ich würde mir wünschen, dass sein Vater Anthony etwas mehr in den Hintergrund treten würde."

Anthony Hamilton agiert als Manager des amtierenden Weltmeisters und traf dabei auch schon einige unpassenende Entscheidungen, etwa Absagen für von Lewis bereits zugesagte Charity-Veranstaltungen wie dem Triathlon-Duell gegen David Coulthard und Jenson Button im letzten Jahr. "Lewis sollte jetzt erwachsen werden", sagt Herbert. "Er ist ein netter Junge, er hat die Weltmeisterschaft gewonnen, Anthony hat also alles richtig gemacht. Jetzt sollte er Lewis selbst erwachsen werden lassen."

Zu einem gewissen Grad gelte das auch für McLaren Mercedes, allerdings kennt Herbert das Business gut und lange genug, um zu wissen, dass Hersteller immer der Boss sein möchten. Statt dem Arbeitgeber und dem Herrn Papa sollte jedoch der Fahrer der Chef sein - so wie bei Sebastian Vettel. "Ich kenne seinen Vater nicht gut, Aber er wirkt auf mich wie ein sehr normaler, freundlicher Mann, der nicht ständig an der Strecke ist und Sebastian nicht dauernd vorschreibt, was er zu tun hat." Deshalb und weil er keinen Manager besitzt, alles selbst erlediget, sei Vettel erwachsener.

Das Exklusivinterview mit Johnny Herbert lesen Sie in der Juni-Ausgabe des Motorsport-Magazins. Jetzt im Handel oder am besten gleich online zum Vorzugspreis und ohne Abozwang abonnieren: