Die vergangenen Wochen waren für Lewis Hamilton sicher keine einfachen. Zwar hatte er im Skandal um "absichtlich irreführende" Aussagen nach dem Rennen in Melbourne durchaus auch eine Mitschuld, was danach medial und politisch passierte, hat ihn nach eigenen Worten aber ausgelaugt. Nimmt man noch die schlechte Form von McLaren dazu, war der Saisonstart für den regierenden Weltmeister alles andere als einfach. Vor allem die Kontroversen hätten ihm zugesetzt, gestand er.

"Das muss ein ähnliches Gefühl sein, wie wenn jemand ins Gefängnis kommt, aber das Gefühl hat, er sollte nicht hinter Gittern sein", wurde Hamilton von der Times zitiert. "Dieses Gefühl hatte ich, auch wenn ich weiß, dass das, was in Australien passiert ist, falsch war. Ich fühle mich von dem Ganzen einfach herumgeschleudert. Ich will ein Fahrer sein - ich bin nicht im Sport, um Politiker zu sein." Dieser Frust sei allerdings nur ein Problem außerhalb des Cockpits, betonte er. Sobald er im Auto sitze, könne er das beiseite lassen und seine Leistung abrufen.

"Mein Fahren hat das nicht beeinflusst. Ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas mein Fahren beeinflusst. Aber es beeinflusst dein Leben, die Art wie du bist. Ich habe die Formel 1 genossen und ein Teil davon wurde mir genommen", meinte er. Aufgrund der starken politischen Komponente wünschte sich Hamilton wieder ein wenig in die Nachwuchsserien zurück, wo es etwas ruhiger zuging. Er habe sich bei seinem Einstieg in die Formel 1 nie vorstellen können, dass es dort so viel Politik gebe, erklärte er. "Zu viel Zeit wurde davon aufgesogen. Leider ist das die Art, wie die Formel 1 aus welchem Grund auch immer funktioniert. In den unteren Klassen ist es viel angenehmer, wo alle Leute nur dort sind, um Rennen zu fahren - und die Teams ebenfalls."