Nach dem Rennen in Barcelona wurde Felipe Massa dahingehend zitiert, dass es wohl unmöglich sei, Brawn GP in diesem Jahr noch abzufangen, da sie weiter punkten würden, selbst wenn Ferrari sie überholen könnte. Als Aufgabe wollte der Brasilianer das aber nicht verstanden wissen, wie er mittlerweile klargestellt hat. "Die Situation in der Weltmeisterschaft ist natürlich sehr, sehr schwierig und es scheint aufgrund unseres Punkterückstands realistisch zu sein, wenn man sagt, dass es beinahe unmöglich ist, wieder aufzuholen. Das heißt aber nicht, dass wir aufgegeben haben", erklärte der Brasilianer in seinem Blog auf der Website von Ferrari.

Man werde weiter am Auto arbeiten, Siege anvisieren und versuchen, die Saison so weit vorne zu beenden wie möglich. "Wir haben voriges Jahr gezeigt, dass wir kein Team sind, das aufgibt, wenn es negative Ergebnisse gibt." Den ersten Schritt zurück nach vorne hatte Massa in Barcelona erlebt, wo das Auto viel mehr Spaß machte als in den Rennen davor. Es sei stabiler gewesen, habe mehr Grip und auch mehr Abtrieb gehabt, freute er sich. "Das war ein riesiger Schritt nach vorne und das zeigt, dass wir nach dem schweren Beginn noch viel zulegen können. Wir haben viel gearbeitet und dieses Ergebnis ist für die nahe Zukunft ermutigend, wenn es neue Entwicklungen gibt", meinte er.

Es gibt noch Probleme

Massa sah Ferrari nun wieder in konkurrenzfähiger Form, auch wenn das Auto noch nicht perfekt ist - wobei das kein Auto sei, betonte er. "Wir haben noch ein paar Probleme mit der harten Mischung, vor allem in der ersten Runde. Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber das ist immer noch nicht genug." Als weiteres Problem erachtete er die nach wie vor fehlende Zuverlässigkeit. Kimi Räikkönen schied in Spanien aus, bei Massa gab es Probleme beim Tanken, die trotz Analysen in Maranello noch nicht ganz geklärt sind. "Es war wirklich frustrierend, als ich zwei Plätze hergeben musste, weil ich zum Benzinsparen langsamer fuhr. Außerdem habe ich noch die Abdeckung am linken Vorderrad verloren. Das bestätigt, wenn man so viele Verbesserungen an die Strecke bringt, wird es Zuverlässigkeits-Probleme geben, vor allem wenn man nicht mehr die Tests der Vergangenheit hat."

Stattdessen muss sich Massa nun mehr auf den Simulator verlassen, den er auch nutzen wird, um sich auf Monte Carlo vorzubereiten. Da der Straßenkurs im Fürstentum völlig anders ist als Barcelona - eher vergleichbar mit Singapur - versuchte Massa nur eine vorsichtig optimistische Einschätzung abzugeben. "Ich denke, der F60 wird in Monaco gut laufen, denn auch dort haben wir weitere Verbesserungen. Wenn man bedenkt, dass Überholen dort fast unmöglich ist, brauchen wir das bestmögliche Setup fürs Qualifying, damit wir beim Start möglichst weit vorne sind. Es heißt, KERS wird in dem Rennen nicht viel nutzen, ich denke aber, dass wir es verwenden werden, denn unser Auto wurde darum herum aufgebaut."