Kai, das war nicht das Rennen des Sebastian Vettel.
Kai Ebel: Nein, er hat es sich beim Start versaut. Ich habe noch in der Startaufstellung mit ihm gesprochen und fragte ihn: Kann Massa mit KERS ein Problem werden? Aber er wollte lieber nach vorne als nach hinten schauen, irgendwie sei die Piste breit genug. Leider war sie breit genug, damit Massa vorbei konnte. Danach haben sie beide so ziemlich alles gemeinsam gemacht - gemeinsam Rennen gefahren, gemeinsam an die Box gekommen. Sebastian wird jetzt wohl die eine oder andere Nacht von Massa träumen.

Glaubst Du, Sebastian isst jetzt bald keine Tomaten mehr?
Kai Ebel: Wahrscheinlich bekommt er eine Allergie gegen die Farbe Rot. Wenn man gewinnen möchte, muss man auch den Start gewinnen. Das wird in Monaco noch wichtiger, denn dort ist Überholen noch einen Tick schwieriger als hier.

Und Jenson Button spielt alles in die Hände. Er wird zum Terminator der WM.
Kai Ebel: Mich erinnert das schon kolossal an jene Saison, als Michael Schumacher beinahe jedes Rennen gewonnen hat. Damit zeigt sich, wie wichtig es ist, ein gutes Auto zu haben. Button hat seinen Landsmann und Weltmeister Lewis Hamilton überrundet. Brawn hat einfach ein tolles Auto hingestellt und der Weg zum WM-Titel geht nur über Jenson Button. Wenn der sich nicht gleichzeitig beide Knie bricht, wird er es wohl in aller Ruhe nach Hause fahren.

Buttons Begleitung hat ihm hier mehr Glück gebracht.
Kai Ebel: Das stimmt. Zum ersten Mal seit langem war Nicole Scherzinger mal wieder an der Strecke. Sie kennt das wahrscheinlich noch gar nicht, wenn Lewis weiter hinten ist und wird aus Versehen zum Siegerpodest gerannt sein.

Was sagst Du zu Ferrari?
Kai Ebel: Sie bekommen es nicht gebacken und haben sich erst mit Räikkönen im Training und dann mit Massas Spritmenge im Rennen verzockt. Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er noch vor der Ziellinie ausgerollt wäre.

Das neue BMW Sauber Paket hat letztlich doch ganz gut funktioniert.
Kai Ebel: Es ging bei ihnen nach vorne, aber ich befürchte, dass der Schritt zu klein war. Zu Saisonbeginn wollte BMW ein Wort um die WM mitreden. Davon ist man jetzt weit entfernt. Ich weiß nicht, wie das der Vorstand zur Zeit sieht.

Trotzdem hat sich Nick Heidfeld selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk gemacht.
Kai Ebel: Nick hat vor dem Rennen gesagt: Ich wünsche mir Punkte. Die hat er bekommen.