Wenn du in die Hitze hier kommst, bist du da manchmal froh, dass du nicht fahren musst?
Christian Klien: Nein, ich würde lieber fahren. Trotzdem ist Malaysia sicher eines der härtesten Rennen. Ich und Robert haben gestern beispielsweise eineinhalb Stunden Tennis gespielt, um uns ein bisschen an die Hitze zu gewöhnen. Es ist wirklich krass. Man braucht ein paar Tage, um sich an das Wetter, die Hitze und die Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Wenn du im Rennen hoch konzentriert bist, geht es eigentlich. Es ist eher nach dem Rennen, wo du merkst, dass du richtig geschlaucht bist.

Spürst du die Hitze hier schlimmer als beispielsweise die trockene Hitze in Bahrain, auch wenn es dort noch einmal fünf Grad wärmer ist?
Christian Klien: Definitiv, da kann es fünf Grad wärmer sein und der Körper spürt das nicht so. Es ist die Luftfeuchtigkeit, die dem Körper zusetzt und die das Ganze so hart macht.

Wer hat das Tennismatch eigentlich gewonnen?
Christian Klien: Leider der Robert, es war aber bis zum Schluss ganz, ganz knapp. Wir wollten eigentlich nur kurz spielen, dann kam aber der Kampfgeist durch und wir haben bis zum Ende gespielt, rund eineinhalb Stunden.

Was macht die Hitze mit den Autos, auch mit KERS? Weiß man schon, wie sich das auswirkt?
Christian Klien: Dazu kann ich nichts sagen, da muss man einen Techniker fragen.

Könnte es hier mit der späten Startzeit Probleme geben? Einerseits vom Licht, andererseits vom Gewitterregen her?
Christian Klien: Ich glaube, dass es vom Licht ein Problem werden kann, wenn es regnet und sehr bewölkt ist. Da wird es ein bisschen dunkel. Als ich gestern in Kuala Lumpur war, habe ich gesehen, dass es um 19:00 Uhr beginnt dunkel zu werden, um 19:15 Uhr ist es dann komplett dunkel. Das geht hier relativ rasch. Wenn die Sonne scheint, sollte es vom Licht her kein Problem sein.

Australien hat einige Fragen offen gelassen, Foto: Sutton
Australien hat einige Fragen offen gelassen, Foto: Sutton

Man sagt immer, Australien sei nicht repräsentativ. Glaubst du, dass wir hier ein klareres Bild der Kräfteverhältnisse bekommen, weil es die erste echte Rennstrecke ist?
Christian Klien: Definitiv. Australien ist immer das erste Rennen und ist ein bisschen speziell, was die Performance der Autos angeht. Hier sehen wir eher eine Richtung, wo die Autos wirklich stehen, weil es eine echte Rennstrecke ist. Aber ich glaube, wir müssen ohnehin die ersten zwei, drei Rennen abwarten, bis wir wirklich ein komplettes Bild von jedem Team haben und wissen, wie stark es momentan ist.

Was erwartest du, wie BMW Sauber hier steht? Noch ein wenig besser als in Melbourne, wo man vielleicht doch nicht Best of the Rest war?
Christian Klien: Im Vornherein ist das schwierig zu sagen. Ich glaube, man muss erst den Freitag abwarten, um genau zu sehen, wo wir stehen. Ich würde aber sagen, es ist ähnlich, wie in Australien.

Du meinst, ihr ward in Australien doch Best of the Rest?
Christian Klien: Es gibt da ein bisschen eine Zweiklassen-Gesellschaft. Die mit dem neuen Diffusor und der Rest. Bei dem Rest sind wir sicher ganz vorne dabei.

Wie wird sich das ändern, je nachdem wie es am 14. ausgeht?
Christian Klien: Die Entscheidung wird am 14. fallen und dann wird man schon sehen, ob es in die eine oder die andere Richtung geht.

Wie schnell können die sieben Teams aufholen, wenn es in die Richtung geht, dass sie es müssen?
Christian Klien: Ich kann nicht beurteilen, wie schnell man das umbauen kann. Da können wir den Willy fragen.

Hast du eine persönliche Meinung, in welche Richtung das gehen wird?
Christian Klien: Nicht wirklich. Es gibt immer zwei Ansichten. Die Ansicht von Brawn ist eben, dass sie sagen, das ist erlaubt, wir haben das Reglement so ausgereizt, wie wir das als richtig erachten. Andere Teams sagen, es ist so nicht erlaubt. Jetzt liegt es an der FIA, das zu entscheiden und dann gibt es einen Weg, den alle einschlagen werden.