Eineinhalb Kilo, so viel Gewicht erwartet Nick Heidfeld während des Rennens in Sepang zu verlieren. Der Grand Prix von Malaysia wird körperlich wohl wieder eine Tortur, denn selbst wenn es regnen sollte, wird die Luftfeuchtigkeit den Fahrern weiter zusetzen - nur so heiß ist es dann nicht mehr. Für Heidfeld sind die Bedingungen weniger ein Thema: "Es ist ein bisschen heißer, ein bisschen anstrengender, aber ich habe schon mehrmals betont, dass ich dieses Jahr fitter bin als jemals zuvor. Mit Temperatur und Hitze hatte ich sowieso noch nie Probleme und außerdem wird das Rennen etwas später sein, das sollte also kein Thema sein. Da wird eher die Regenfrage Thema sein", sagte er.

Bei BMW Sauber nach wie vor Thema ist, ob in Sepang KERS verwendet wird oder nicht. Bei Heidfeld ist das zumindest noch nicht sicher. Die Hitze sollte keine Probleme machen. "Das werden wir erst sehen. Wir haben Simulationen, nach denen sollte es problemlos funktionieren, aber es ist das erste Mal, dass wir so extreme Temperaturen haben. Ich vertraue aber darauf, dass wir keine Probleme haben werden, sollten wir KERS denn einsetzen", meinte der BMW Sauber Pilot. Und auch Regen wäre kein Risiko. Zwar ist das Team KERS im Regen noch nicht gefahren, die Freigabe dafür gibt es aber, ließ Heidfeld wissen.

KERS hilft am Start

Trotz der eineinhalb Kilo, die Heidfeld im Rennen zu verlieren erwartet, wird das Energierückgewinnungssystem aber wohl wieder eine Gewichtsentscheidung. Große Vorteile rechnete sich der Deutsche nicht aus. "Hier haben wir zur Kurve eins eine der längsten Geraden. Das sollte beim Start helfen. Dass wir hier aber längere Geraden haben, sollte bei der Rundenzeit keinen großen Unterschied machen. Ich dachte, wir würden herkommen und KERS wäre ein großer Vorteil, doch es ist nicht so viel anders wie Melbourne." Gelernt hat Heidfeld über KERS in Melbourne aber viel und sollte es in Sepang an Bord sein, würde er die Erfahrung auch nutzen. Langfristig sieht er ohnehin keinen Weg an KERS vorbei, aktuell bleibt eben die Frage, ob es damit einen Zeitgewinn gibt oder nicht. Ein Vergleichstest ist möglich, laut Heidfeld kann das System zwischen den Sessions aus und eingebaut werden.

Die Hierarchie im Feld wird das aber kaum erschüttern. Für Heidfeld war klar, dass Brawn GP nach wie vor das schnellste Auto ist, so wie es das auch bei den Tests war. "Einige hatten gehofft, dass sie wie durch ein Wunder im ersten Rennen langsam sein würden. Ich erwarte sie auch hier als stärkstes Team. Da wir dieses Jahr die Benzinladungen nach dem Qualifying sehen, kann man genau berechnen, welche Pace die Autos haben und das hat gezeigt, dass wir in einer annehmbaren Position sind. Wenn man auf das Qualifying sieht, sind wir aber nicht das beste Auto hinter Brawn", sagte Heidfeld. Er sah eine dicht gedrängte Gruppe hinter Brawn GP, in der auch BMW Sauber liegt.

Reifen sollten besser halten

Die Reifenprobleme einiger Autos am Ende des Rennens in Melbourne erwartete der Deutsche in Sepang nicht. Er vermutete, dass der weichere Reifen länger halten wird, wollte aber erst am Freitag Gewissheit haben. Generell sah er die Reifenproblematik in diesem Jahr so: "Wenn man die Show beiseite lässt, wäre es im Sinne des Sportes und des Sportlers, wenn man das wählt, was am schnellsten ist und was jedem Fahrer und jedem Auto am besten entspricht. Die Formel 1 ist nun einmal eine große Show und das Wichtigste ist eigentlich, dass die Situation für alle die gleiche ist." Dass es für die Fans unverständlich sein könnte, warum es aufgrund verschiedener Reifen so große Zeitunterschiede gibt, glaubte er nicht.