Nachdem McLaren in Australien noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist, geht es am kommenden Wochenende gleich zum nächsten Grand Prix der Schadensbegrenzung - Malaysia.

Der Glücksritter des Melbourne Rennens, Lewis Hamilton, stellt nach Platz drei am Wochenende erst einmal klar, dass niemand auf dieser Grundlage Maßstäbe für den anstehenden Lauf setzten sollte. "Von dem Podestplatz sollten wir uns nicht blenden lassen. Ja, wir hatten ein gutes Rennen, aber wir wissen auch, dass das Auto derzeit einfach nicht den Speed hat."

Sepang ist zudem eine anspruchsvolle Strecke für das Material und hat schon so manchem Motor oder Getriebe ein schnelles Ende bereitet. Die langen Geraden dürften ein weiterer Nachteil für das McLaren-Team sein, auch wenn die fehlende Downforce dort zumindest nicht so stark ins Gewicht fällt.

"Wir werden wahrscheinlich noch weiter weg von der Spitze sein. Die Strecke ist sehr schnell und einen hohen technischen Anspruch", erklärt der amtierende Weltmeister weiter. "Du brauchst guten mechanischen Grip und eine gute Aerodynamik. Von der hängt in Malaysia viel ab. Die Nachteile des MP4-24 werden wohl noch deutlicher zur Geltung kommen."

Heikki Kovalainen ist ebenfalls der Ansicht, dass mit Malaysia noch zusätzliche Herausforderungen auf die McLaren-Truppe zukommen. "In Sepang musst du einige Kompromisse eingehen, was das Setup betrifft", sagte der Finne, der in Melbourne nicht einmal die erste Runde überstanden hatte. "Für die langen Geraden braucht man idealerweise nicht so viel Anpressdruck, aber dafür rutscht das Auto meist mehr in den schnellen Kurven. Du musst nicht nur eine gute Balance finden, sondern auch sicherstellen, dass die Bremsen und die Kühlung gut funktionieren."

Seinen dritten Platz vom vergangenem Jahr wird Heikki Kovalainen kaum wiederholen können, Foto: Sutton
Seinen dritten Platz vom vergangenem Jahr wird Heikki Kovalainen kaum wiederholen können, Foto: Sutton

Heikki Kovalainen kommt zwar zudem aus dem Land, dass die Sauna zu einem Welttrend machte, fürchtet aber dennoch die Temperaturen von Sepang. "Die Schwierigkeit für mich liegt beim Wetter", gab der Finne zu. "Wir haben zu Hause oft die gleichen Temperaturen, allerdings steht da ein Minus vor der Anzeige." Im letzten Jahr konnte der 27-jährige aber dennoch den dritten Platz holen.

McLarens Aufhol-Plan

Auch Team-Chef Martin Whitmarsh betont, dass McLaren realistisch gesehen auf die hinteren Platzierungen einstellen muss. Dennoch hat McLaren es geschafft für das Rennen in Malaysia zumindest einige Verbesserungen heranzuschaffen. "Wir können die bestehenden Teile ein wenig aufrüsten, aber es keine größeren Veränderungen mit dem Auto geben. Für uns ist der Weg klar: Wir müssen es schaffen, dass unser Auto schnellere Rundenzeiten fahren kann, als die der Gegner, die Spitze abfangen und dann gut genug sein, um gegen sie fahren zu können."