Eine peinliche Show lieferte Ferrari am Sonntag im Albert Park von Melbourne ab. Schon im Qualifying zeichnete sich ab, dass der F60 im Vergleich zur Konkurrenz nicht schnell genug ist. Kimi Räikkönen hoffte, dass man zumindest im Rennen eine bessere Performance hinlegen könnte. Doch Ferrari erlebte im Rennen ein Desaster - weder Felipe Massa noch Kimi Räikkönen sahen die Zielflagge.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gab zu, dass man bei Felipe Massa eine zu aggressive Strategie gewählt hatte. Der Brasilianer pushte vom Start weg, was die weichen Reifen nicht verkrafteten. Die Folge: bereits fünf Runden vor dem geplanten Stopp holte Ferrari Massa an die Box. "Bei Kimi [Räikkönen] war die Strategie okay", erklärte Domenicali. Doch Ferrari fehlte einfach der nötige Speed.

"Ich bin rundenlang hinter Robert Kubica festgesessen. Er schien einfach zu schnell zu sein. Ich habe noch keinen Blick auf die Rundenzeiten werfen können, aber es ist eindeutig, dass uns der Speed gefehlt hat. Es wartet noch viel Arbeit auf uns", erklärte Kimi Räikkönen nach dem Rennen. Wenige Runden vor der Zielflagge krachte der Finne mit seinem Boliden in die Mauer. Sofort fuhr er an die Box, doch nur wenige Runden später war das Rennen für den ehemaligen Weltmeister beendet.

"Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich bin normal in die Kurve hinein gefahren wie in den Runden zuvor und plötzlich verlor ich das Heck. Es war ein harter Einschlag in die Mauer. Keine Ahnung, was die Ursache war. Die Reifen waren das ganze Rennen über sehr tricky, der Fehler lag bei mir", erklärte Räikkönen. Während in der Ferrari-Box noch der Unfall des Finnen analysiert wird, weiß man zumindest schon, dass ein mechanischer Defekt Felipe Massas Rennen beendet hat.

"Wir müssen jetzt herausfinden, wie das passieren konnte. Aber für das schlechte Ergebnis ist nicht die fehlende Zuverlässigkeit verantwortlich. Die Rundenzeiten waren sehr langsam, wir hatten keine Chance an die Zeiten von Brawn GP heranzukommen. Wenn es keine Safetycar-Phasen gegeben hätte, wäre Brawn GP auf und davon gefahren", ist sich Domenicali sicher. Bei Ferrari ruhen die Hoffnungen jetzt auf den Malaysia-GP nächste Woche. "Dort kann die Sache schon wieder ganz anders aussehen", meinte Domenicali.