"Mir geht es gut, ich bin in einem Stück und gesund, das ist das Wichtigste." Sebastian Vettel musste nach dem Grand Prix von Australien das nehmen, was er hatte. Denn einen Podestplatz hatte er vorher im Zweikampf mit Robert Kubica in kleine Karbonteile zerlegt und dabei gleichzeitig noch die Basis für eine Strafe geschaffen, die ihn in Malaysia zehn Startplätze nach hinten versetzen wird. "Er kam besser aus Kurve eins. Wir fuhren Richtung Kurve drei und ich hatte keine Reifen mehr. Er kam außen vorbei und war viel schneller. Ich hatte da keine Chance mehr, eine Kollision zu vermeiden. Letztendlich war es ein dummer Rennunfall, aber so ist das Leben", meinte Vettel.

Zu verhindern war der Zusammenstoß nach dem Beginn der ganzen Aktion kaum mehr. Denn Vettel konnte dank der kaputten Reifen nichts mehr machen. Stoppen ging nicht, nach rechts fahren auch nicht. "Schade, dass für uns beide das Rennen vorbei war", erklärte Vettel und meinte, dass es ihm auch für Kubica sehr leid täte. Während des Rennens wollte der Red-Bull-Pilot aber unbedingt um seinen Platz kämpfen, so wie das jeder Rennfahrer tut. Nachher, mit Zeit zum Überlegen, konnte auch er sagen, dass eine andere Vorgehensweise wohl besser gewesen wäre. "In der halben Runde vor dem Zwischenfall ließen meine Reifen plötzlich sehr stark nach. Ich hatte gar keinen Grip und hatte keine Pace mehr. Ich hätte ihn also vielleicht einfach ziehen lassen sollen und den dritten nach Hause fahren."

Beim nächsten Mal

Leid musste es Vettel auch für sein Team tun, denn das hatte trotz schwieriger Trainings am Freitag und Samstagmorgen ein Auto hingestellt, mit dem Startplatz drei und das Podest drin war. "Sie hätten ein Podest verdient, aber letztendlich sind wir dort nicht. Deswegen müssen wir das nächste Mal kämpfen und wieder alles probieren", sagte der Deutsche. Insgesamt versuchte er, das Positive mitzunehmen. Denn es hatte ihn überrascht, wie nahe er bis zum Schluss an Button dran war - wobei er vermutete, dass der Brite wohl auch etwas rausgenommen hatte. Vettel griff das ganze Rennen an.

"Man weiß ja nie, was passiert. Vielleicht fährt er einmal ins Gras und verliert drei Sekunden. Wenn ich auf drei Sekunden dran bleiben kann, bin ich schon vorbei. Hier ist das Überholen schwer, also habe ich immer versucht, dran zu bleiben und zu kämpfen. Ich habe gehofft, dass im letzten Stint vielleicht was Magisches passiert und sein Reifen auf einmal stark abbaut und meiner nicht. Im Endeffekt war es aber eher umgekehrt", sagte Vettel.