Mario Theissen, so viel Pech wie heute kommt selten vor...
Mario Theissen: Na ja, das gab es schon öfter. Gerade hier in Melbourne hat es schon einige verrückte Rennen gegeben. Es war natürlich sehr enttäuschend für das Team. Wir hatten bei Robert die perfekte Strategie. Er war zuerst auf den weichen Reifen draußen. Dann hat er auf den harten das Feld von hinten aufgerollt, war fünf Runden vor Schluss in Schlagdistanz. Wir waren uns sicher, dass er beide Autos vor sich noch packen würde. Er war pro Runde zwei Sekunden schneller als sie. Die Kollision hat Robert [Kubica] mindestens den zweiten Platz, Sebastian [Vettel] den dritten Platz und beide Teams wertvolle Punkte gekostet.

Sebastian ist ein BMW-Kind. Wie haben Sie das erlebt?
Mario Theissen: Es ist doppelt enttäuschend. Ich kenne ihn, weiß, dass er an sich keine Sachen macht, die nicht gehen. In der Onboard-Kamera war zu sehen, dass er früh geliftet hat, da dachte ich schon, es sei erledigt und Robert vorbei. Im selben Moment war es passiert.

Nick Heidfeld hatte Pech am Start.
Mario Theissen: Das ist richtig. Vor ihm sind Mark Webber und Rubens Barrichello aneinander geraten. Mark ist in Nick reingerutscht und leider ist das Auto dabei so beschädigt worden, dass er nicht nur reinkommen musste, sondern danach auch keine schnelle Runde mehr drehen konnte.

Nach dem Rennen lässt sich jetzt wieder nicht vergleichen, wie es zwischen KERS- und Nicht-KERS-Teams aussieht.
Mario Theissen: Das hätte man auch bei regulärem Rennverlauf nicht tun können, weil die Rennstrategien völlig verschieden waren.

Wie sehen Sie das Kräfteverhältnis nach dem ersten Rennen?
Mario Theissen: Das Rennen hat keinen großen Aufschluss darüber gegeben. Einige Autos standen am Start nicht dort, wo sie von der Pace hingehörten. Außerdem haben die Safety Car Phasen das Feld durcheinander gewirbelt. Es lassen sich keine Rückschlüsse ziehen.