Nico Rosberg war hin- und hergerissen. "Das Schöne ist, dass ich mit dem 5. Platz unzufrieden bin", sagte er mit einem Lächeln. "Das ist sehr schön. Ich kann mich nicht erinnern, dass das schon mal der Fall gewesen ist." Das Unschöne sei hingegen der 5. Platz. "Ich hätte auch Dritter werden können, denn wir sind an diesem Wochenende die zweite Kraft hinter Brawn - was echt sensationell ist."

Zwar meint Rosberg, dass man sich diese Position mit Red Bull teile, aber BMW Sauber, Ferrari und Toyota sieht er hinter Williams. "Das ist doch super!" Warum dies so ist, weiß er allerdings nicht. "Es versteht kein Mensch, warum wir 5. sind und warum wir vor Ferrari und Toyota sind."

Entsprechend vorsichtig gibt er sich auch bei Prognosen. Schließlich hat er im vergangenen Jahr schon am eigenen Leib erfahren, dass Melbourne eine eigene Streckencharakteristik hat. "Es ist keine Messlatte", betont er. Allerdings sei man deutlich besser als im letzten Jahr. Statt Startplatz 8 steht immerhin Startplatz 5 zu Buche. Zudem fuhr Rosberg in allen drei Freien Trainings die Bestzeit.

"Ich fühle mich wohl, habe Vertrauen ins Auto und kann attackieren", sagt er. "Ein Podium ist drin." Eine Spazierfahrt erwartet Rosberg nicht. Vor allem die weichen Reifen bereiten ihm Sorgen. "Es ist Wahnsinn, sie fallen auseinander, so etwas habe ich noch nie erlebt." Und zwar bereits nach wenigen Runden. "Das ist toll für den Sport, weil es unterschiedliche Strategien geben wird." Beim Start werden aber wohl alle auf die harten Reifen setzen. "Davon gehe ich aus, weil die weichen sind nach drei Runden hinüber."