Die Spekulationen wollen einfach nicht abreißen. Jeden Tag tauchen neue Gerüchte über die sportliche Zukunft des ehemaligen Honda-Werksteams auf. Jetzt soll Virgin zum strahlenden Retter des früheren Formel-1-Teams werden. Doch auf die Meldung folgte prompt das Dementi der Virgin Group. "Ich glaube kaum, dass Sir Richard [Branson] ernsthaft an einen Kauf interessiert ist. Er selbst war bislang erst ein paar Mal zu Gast bei Rennen", verwies Markenentwicklungschef Will Whitehorn die Übernahme-Spekulationen gegenüber Pitpass ins Reich der Fabeln.

Eine kleine Untertreibung, wenn man bedenkt, dass Branson in der Vergangenheit bereits in die Formel 1 investiert hat. 2002 war das Logo von Virgin Mobile beim Jordan-Team zu sehen. Zudem ist Branson mit Adrian Reynard befreundet, der das ehemalige BAR Honda Team mitbegründet hat. Das Hauptquartier des Teams in Brackley liegt im Reynard Park und Teile des Grundstücks sollen Reynard sogar noch gehören.

Rätselraten geht weiter

Fest steht jedenfalls, es hat Gespräche zwischen Virgin und Honda gegeben. Die Initiative soll vom früheren Formel-1-Rennstall ausgegangen sein. Einen möglichen Deal schließt Whitehorn dennoch aus: "Ich denke nicht, dass der Appetit groß ist. Virgin hat erst kürzlich das Sponsoring des London-Marathons übernommen." Laut einer Honda nahe stehenden Quelle soll es allerdings doch etwas Appetit geben und ein Angebot auf dem Tisch liegen.

Und obwohl die Zeit nicht gerade für das Team arbeitet, versprüht man im Honda-Lager Zuversicht. Laut Akemi Ando, einem Sprecher des japanischen Automobilherstellers, soll Richard Branson und Virgin nur einer von vielen potenziellen Käufern sein, mit denen man im Gespräch ist. Unter ihnen angeblich Carlos Slim, laut Forbes-Magazin der zweitreichste Mann der Welt. Er soll ebenfalls ein Kaufangebot auf den Tisch gelegt haben. Angesichts des Informations-Wirrwarrs dürfte jetzt jedenfalls kaum wer klarer sehen.