Am Donnerstag war der Renault in Jerez wieder einmal das langsamste Auto. Mit Fernando Alonso an Bord war er aber schon um einiges schneller als an den Tagen zuvor und danach war das Team darum bemüht, zu betonen, dass man nur Kilometer sammeln wollte und sonst nichts. Laut Alonso gehe die Arbeit am Setup jetzt eigentlich erst richtig los. Dementsprechend ließ er sich auch zu noch keinen Urteilen verleiten. "Es ist immer noch unmöglich, Schlüsse darüber zu ziehen, wer diese Saison schnell sein wird und wer nicht", meinte er gegenüber der Zeitung AS.

Dass er sich ganz am Ende des Testfeldes fand, schmeckte dem zweifachen Weltmeister natürlich nicht so. "Klarerweise ist es besser vorne zu sein als hinten, aber das erste Rennen ist in Australien und dort müssen wir schnell sein. Die Autos von Jerez werden nicht dieselben wie in Australien sein", gab er zu bedenken.

Handling verbessert

An der Abstimmung des Autos scheint es jedenfalls schon Verbesserungen zu geben, denn Alonso meinte, er fühle sich viel wohler als noch in Portimao, wo er über Probleme mit dem Handling geklagt hatte. "Wir haben noch viel weitere Arbeit. Wir haben viele Daten gesammelt und Schritt für Schritt lösen wir die Probleme, was normal ist, wenn das Auto neu ist. Das Auto hier ist das gleiche wie bei der Präsentation. Wir werden noch ein paar Tests abwarten müssen, bevor es große Verbesserungen gibt."

Ungeachtet von Alonsos Aussagen geht McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa schon einmal davon aus, dass Renault 2009 nicht ernsthaft um den Titel wird mitfahren können. Der Spanier rechnete damit, dass es wieder McLaren und Ferrari sein werden, die um den Titel kämpfen. "Ich hoffe, ich liege falsch und es gibt andere", sagte er gegenüber dem Fernsehsender La Sexta. Ablesen wollte er das an den bisherigen Testergebnissen. Als wahrscheinlichstes Überraschungsteam erachtete de la Rosa Williams, da es dort am ehesten so aussieht, als ob es große Fortschritte gibt.

Es werden auch andere gewinnen

Trotz seiner Prognose für die Spitze rechnete der Spanier aber mit einem dicht gedrängten Feld während der Saison. "Alles ist sehr eng. Wir haben zwar erst wenige Tage getestet und es war auch nass, aber es gibt die neuen Regeln und die großen Unterschiede, die wir erwartet haben, sind klein. Es ist alles sehr knapp", erklärte der McLaren-Testpilot. Deswegen erwartete er auch eine fantastische Saison, da alles sehr offen ist und sich durch die neuen Regeln schon auch etwas verschieben könnte. Trotz seines Favoriten-Tipps traute er durchaus auch anderen Siege zu. "Und das ist das Interessante, dass nicht immer die Gleichen gewinnen."