Wie groß oder klein die Chancen von Rubens Barrichello auf einen weiteren Verbleib in der Formel 1 sind, weiß wohl er selbst am besten. Von vielen Experten werden sie jedenfalls als klein eingestuft. Der Brasilianer ist dennoch entschlossen, im kommenden Jahr noch einen Platz zu ergattern. Die Gründe dafür nannte er auf seiner Website. "Ich bin sehr stolz auf das, was ich erreicht habe. Das sage ich, weil es so aussieht, als ob ich weiterfahren will, weil ich etwas zu beweisen habe. Aber das ist nicht der Grund, warum ich in der Formel 1 bleiben will. Ich will weitermachen, weil ich es liebe und immer noch viel Energie habe", schrieb er.

Als seine noch bestehenden Chancen auf ein Cockpit nannte er die bekannten Optionen: Honda und Toro Rosso. "Das ist es, was mich momentan motiviert", meinte der Brasilianer. Dass seine Situation schwierig ist, gab er aber offen zu. Dennoch beschrieb er sie als viel einfacher, als jene Zeit, in der er sich nach oben arbeiten musste. "Es scheint, als hätte ich erst kürzlich mit dem Rennsport angefangen, aber es sind 21 Jahre, seit mir mein Vater gesagt hat, dass wir den Rennsport vielleicht aufgeben müssen, als wir in die siebte Kartsaison gingen. Das war die größte Enttäuschung meiner Karriere", erklärte Barrichello.

Damals sei es für ihn schwer gewesen, seinen Vater dabei zu beobachten, wie er mit dessen Brüdern und dem Großvater Doppelschichten bei der Arbeit in Interlagos schieben musste, um Geld für die Renn-Karriere des Sohnes/Neffen/Enkels aufzutreiben. "Nicht zu vergessen die endlosen Stunden, die er damit verbrachte, einen Sponsor zu suchen. Ich kann diese harten Zeiten mit meinem Leben heute nicht vergleichen. Das waren schwere Zeiten, heute fühle ich mich stolz."