Prekär für Ferrari - Alex Wurz

Alex, war das Qualifyingergebnis für dich überraschend?
Alex Wurz: Dass McLaren das schnellste Auto hat, haben wir schon am Freitag gesehen. Es ist aber prekär, dass Felipe Massa erst an fünfter Stelle liegt, da Kimi Räikkönen, Heikki Kovalainen und Fernando Alonso dazwischen stehen. Das ist keine einfache Situation für Ferrari.

Vor dem Q3 war Massa immer schneller als Räikkönen. Hat man sich da mit der Spritmenge verkalkuliert?
Alex Wurz: Nein, aber ich glaube, dass Kimi leichter ist als die anderen. Er war darauf angesetzt, auf die Pole zu fahren. Diese Rechnung ist jedoch nicht aufgegangen, weil McLaren hier sauschnell ist.

BMW Sauber hat sich auch verrechnet. Wie kann so etwas passieren?
Alex Wurz: Weil es so knapp ist, kann das schnell passieren. Aber man muss sagen: BMW treibt das schon das gesamte Jahr an die Spitze. Dann geht es auch schnell mal in die Hose. Es ist ein absolutes Risiko, das man eingehen kann, wenn man sich hundertprozentig sicher ist, dass das Auto schnell genug ist - aber das ist es offensichtlich nicht.

Toyota zeigte sich auf der Hausstrecke sehr schnell.
Alex Wurz: Ja, sehr schnell. Das muss illegal sein! [lacht] Nein, nur ein Scherz.

Toro Rosso bekommt Red Bull immer mehr in den Griff.
Alex Wurz: Für mich ist das einzig und allein eine Frage der Leistung. Ich glaube nicht, dass die RBR-Ingenieure und Fahrer schlechter sind als die bei STR. Es geht um die Motorfahrbarkeit und Leistung in Kombination und da sieht Toro Rosso besser aus als Red Bull.

Was erwartest du im Rennen? Eine Spazierfahrt von Hamilton?
Alex Wurz: Den Speed dazu hat er. Aber die Formel 1 schreibt schnell mal verrückte Geschichten. Deshalb darf man sich nie ausruhen. Wer aufsteht und nur ein langweiliges Rennen erwartet, könnte falsch liegen.

Wobei diese Strecke nicht unbedingt für Chaos prädestiniert ist, gerade im Trockenen...
Alex Wurz: Mit 20 Fahrern, die in der ersten Kurve nur eines wollen, kann immer etwas passieren.