Die erste Saisonhälfte von Vijay Mallya als Teambesitzer war ebenso gut wie frustrierend. Aber das hatte der Inder schon vor seinem F1-Einstieg erwartet. Viel wichtiger ist ihm der Schwung, den das Team zuletzt in Hockenheim aufnahm und die Verbesserung, die man im Vergleich zum letzten Jahr erzielen konnte.

Neues Getriebe

"Wir sind das am meisten verbesserte Team in der Startaufstellung", ist Mallya überzeugt und untermauert das mit Fakten: "Im letzten Jahr haben uns vier Sekunden auf die Spitze und zwei Sekunden auf die Hinterbänkler gefehlt, in Hockenheim waren wir nur eine Sekunde von den Top-5 weg." Kein anderes Team habe innerhalb eines Jahres zwei Sekunden gefunden. "Das ist ein Grund, zufrieden zu sein."

Ausruhen wird man sich allerdings nicht. Schon in Ungarn kommt das neue Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung zum Einsatz, jedoch nur im Freien Training am Freitag. Am Samstag und Sonntag wird man noch einmal auf das herkömmliche Getriebe zurückgreifen, das erst drei von vier planmäßigen Rennwochenenden absolviert hat. "Am Freitag können wir weitere Kilometer damit sammeln, bevor wir es in Valencia das erste Mal im Rennen einsetzen werden", sagt Technikchef Mike Gascoyne. Noch müsse man mehr Erfahrungen damit sammeln. Bislang war es nur bei einem Shakedown und an drei Testtagen in der letzten Woche im Auto.

Schwachpunkt Qualifying

Force India steigert sich kontinuierlich., Foto: Sutton
Force India steigert sich kontinuierlich., Foto: Sutton

An der Performance wird sich in Ungarn also nicht viel ändern. "Wir machen uns keine Illusionen, das Rennen wird schwierig", weiß Teamchef Colin Kolles. "Wir waren bislang nicht sehr gut im Qualifying und da es in Ungarn nur wenige Überholmöglichkeiten gibt, könnte es für uns sehr schwierig sein, Plätze gutzumachen, wenn wir uns nicht gut qualifizieren."

Genau das war der Schwachpunkt in Hockenheim: "Das Qualifying war enttäuschend", erinnert Gascoyne. "Im Vergleich zur Rennpace haben wir im Qualifying Probleme." Andererseits verweist Gascoyne auf Monaco, wo das Team das Highlight der bisherigen Saison erlebte. "Ungarn verlangt nach einem ähnlichen Setup mit maximalem Abtrieb. Also müssen wir unsere Leistung wiederholen."

Adrian Sutil hat ganz sicher nichts dagegen, nur den finnischen Feindkontakt kurz vor Schluss würde er diesmal gerne vermeiden. "Ich bin erst einmal in Ungarn gefahren, aber wir waren im Rennen konkurrenzfähig und konnten gegen Honda fahren." Auch in diesem Jahr erwartet Sutil ein gutes Abschneiden, "aber die F1 ist so eng geworden, dass zwei Zehntel den Unterschied zwischen der letzten Reihe und dem Mittelfeld ausmachen. Man darf sich keinen Fehler erlauben."