Silverstone ist schwer zu vergessen, das musste Felipe Massa im Vorfeld des Rennens auf dem Hockenheimring zugeben, doch der Brasilianer ist entschlossen, seine Dreher-Orgie im britischen Regen so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. "Solche Wochenenden sind Teil des Racing. Das Ziel ist nun sehr einfach: auf die Zukunft konzentrieren und das ist die zweite Hälfte der Saison", betonte er. Denn auch wenn er ein schlechtes Rennen hatte, so war auch Massa klar, dass die WM noch lange ist, viel passieren kann und aktuell alles offen ist. "Es stimmt, dass wir wichtige Punkte verloren haben, die in unserer Reichweite lagen, aber wir sind immer noch in einer guten Position. Ich führe gemeinsam mit Kimi und Hamilton immer noch in der WM und das Team hat einen ordentlichen Vorsprung in der Konstrukteurs-WM. Man kann also nicht sagen, dass es schlecht liefe, es ist sogar das Gegenteil."

Damit das auch so bleibt, wurde seit Silverstone viel getan, beispielsweise wurden die Abläufe an der Strecke verbessert. "Ich werde nicht zu viel verraten, das ist vertraulich. Aber wir wissen, dass wir etwas tun mussten, um sicherzustellen, dass bestimme Fehler nicht mehr passieren. Das muss von jetzt bis Brasilien eines unserer Ziele sein", betonte der Ferrari-Pilot. Wegen der Kritik nach seinem Auftritt in Silverstone wollte er nicht besorgt sein, da er das aus der Vergangenheit bereits kennt und auch früher damit umgehen konnte. "Ich weiß, was ich tun muss und was ich tun will. Die Meinung der Leute außerhalb des Teams zählt nicht viel, vor allem wenn sie einen Tag sagen, man sei ein Phänomen und am nächsten meinen sie, man sei gescheitert; ich lasse mich da in keine der beiden Richtungen beeinflussen."

Der Test in Hockenheim vergangene Woche hat Massa auf jeden Fall zuversichtlich gestimmt, da einerseits das Wetter passte, andererseits die Dinge gut liefen. "Wir sind mit dem F2008 viele Runden gefahren und er war auf beiden Reifen gut für den langen und den kurzen Run abgestimmt. Wir wissen, dass wir ein gutes, starkes Auto haben, aber wir haben beim vorigen Rennen das Potential nicht voll genutzt; hauptsächlich deswegen, weil es unter speziellen Bedingungen stattfand. Die Test-Ergebnisse sind ermutigend für das Wochenende", sagte Massa. Und Hockenheim mag der Brasilianer auch gerne, vor allem an den letzten Formel 1-Besuch im Jahr 2006 denkt er gerne zurück, als er hinter Michael Schumacher Zweiter wurde und schnell unterwegs war.

"Ich hoffe, ich bin wieder in so einer Position und mache im Endergebnis vielleicht noch einen Schritt nach vorne. Es gibt einige Abschnitte, die mich an Magny Cours erinnern und es gibt immer eine tolle Atmosphäre, vor allem im Motodrom, wo man im Auto die Fans wirklich sehr nahe spürt. Da es nun nur mehr ein Rennen in Deutschland gibt, wird es eine wichtige Veranstaltung für die Formel 1 und auch wenn Michael nicht mitfahren wird, bin ich mir sicher, dass viele Fans da sein werden und wir Spaß haben werden. Ich bin mir sicher, Michael wird an der Ferrari-Box sein, wenn auch nicht zum Fahren."