Robert Kubica gibt sich keinen Illusionen hin. Er weiß ganz genau, dass es nicht der reine Speed seines BMW Sauber war, der ihm zu seiner guten Position in der Weltmeisterschaft verholfen hat. "Der einzige Grund, warum ich Zweiter in der WM bin und nach Kanada sogar vorne lag, ist die Konstanz. Wenn ich zwei, drei Rennen nicht beendet hätte, dann hätte ich 15 oder 20 Punkte weniger und wäre nur Vierter oder Fünfter in der Weltmeisterschaft", sagte der Pole. Seine einzige Chance, weiter im Vorderfeld zu bleiben, sieht er darin, auch weiter keine Fehler zu machen.

Denn die Lücke zur Spitze ist nach seiner Ansicht gewachsen. Das machte er nicht an Magny Cours aus, sondern auch an den Rennen davor. Magny Cours wollte er gar nicht als so riesiges Debakel einstufen, wie es mancherorts vielleicht gesehen wurde. "Wir waren nicht in so schlechter Verfassung. Wir waren nur etwas schlechter als die drei oder vier Grands Prix davor. In Kanada waren wir dann Sieger und auch Zweiter, ja, aber wir hatten auch dort eigentlich nicht die Pace der Schnellsten", betonte er. Auf der Ferrari-Strecke Magny Cours seien die Roten dann ohnehin noch ein Stück besser gewesen, während McLaren aufgrund der Strafen einfach nur schwer einzuschätzen war.

Generell sei die Lücke aber in den vergangenen Rennen einfach größer geworden und sollte sie noch weiter wachsen, dann würde es schwer werden, Ferrari und McLaren noch einzuholen. "Am Anfang der Saison war es viel einfacher, gegen sie zu kämpfen", erklärte Kubica. Nun sei es so, dass man nicht mehr in der Lage sei, bei einzelnen Rennen vor den zwei Konkurrenten zu sein oder ihnen zumindest nahe zu kommen. Deswegen meinte Kubica auch, dass man bei BMW aus seiner Sicht am liebsten voll weiter für 2008 arbeiten soll. Punkte gibt es jedenfalls noch viele zu holen und klar sei noch gar nichts. "Wir sind bei den Konstrukteuren vor McLaren, aber bei der Pace sind wir nicht vor ihnen. Wenn wir nicht weiterarbeiten, werden sie uns überholen", sagte er, fügte aber an, dass er da nichts festzulegen habe. Denn gearbeitet werde überall für 2009, bei BMW müsse man nun schauen, wie man das richtig ausbalanciert.

Dass man um Spitzenplätze kämpfen kann, habe man allerdings bereits gezeigt. Nun müsse man eben schauen, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen und das Maximum zu geben. "Wenn das Maximum der Sieg ist, dann ist es gut, wenn nicht, dann müssen wir uns verbessern." Sehr gut war BMW Sauber in diesem Jahr jedenfalls schon und dank Kubicas Null-Fehler-Politik durfte man sich auch an der Spitze der Fahrer-WM sonnen. Deswegen musste er sich auch die Frage gefallen lassen, ob er denn schon bereit für den Titel sei. "Wenn ein Fahrer nach sieben Rennen die WM anführt und meint, er ist nicht bereit, dann muss er zuhause bleiben", war die klare Antwort.