Die Fronten zwischen Max Mosley und Bernie Ecclestone bleiben weiter verhärtet. Auch wenn Ecclestone in der Zwischenzeit einmal gesagt hat, dass seine langjährige Freundschaft mit dem FIA-Präsidenten nicht einfach so in die Brüche gehen wird, geht es aktuell doch recht hitzig zwischen den beiden zu. Ein Punkt ist dabei Mosleys Ankündigung, den Teams in einem neuen Concorde Agreement mehr Anteile aus den Einnahmen an Startgeldern und TV-Rechten zukommen zu lassen. Für Ecclestone ist das, zumindest durch Mosley, nicht machbar. "Wie will Max das hinkriegen? Um Geld zu verteilen, muss er es erst einmal haben", erklärte der Formel 1-Boss auto motor und sport.

Denn was Fernsehstationen und Veranstalter bezahlen, bekommen Ecclestone und seine Kompagnons und diese Seite hat die Verträge mit den Teams, in denen steht, wer wie viel bekommt. "Wenn die FIA mehr Geld ausschütten will, muss sie es schon selbst finden", betonte Ecclestone deswegen. Dass man die Gelder in Zukunft gerechter unter dem Teams verteilen und man die Ausschüttungen auch auf zwölf Teams ausweiten könne, wollte der Formel 1-Chef gar nicht ausschließen. "Wenn die Teams uns geschlossen bitten, dass die Sieger etwas weniger oder die Verlierer etwas mehr bekommen oder dass zwölf Teams an der Ausschüttung partizipieren sollten, können wir darüber reden. Für uns ändert sich dadurch nichts"

Aktuell sieht er allerdings keinen Änderungsbedarf, auch nicht am Concorde Agreement oder dem Abkommen mit der Europäischen Kommission. Ecclestone wäre es recht, wenn man alles so beließe, wie es seit 25 Jahren läuft und dafür probierte, den Sport besser zu machen. "Vor zwei Jahren haben sich alle Parteien darauf geeinigt, dass wir das Concorde Abkommen verlängern sollten. Also lasst es uns so weiterführen", sagte er und schielte damit in Richtung Mosley, der seine Unterschrift noch verweigert. Doch nicht nur damit ärgert der FIA-Präsident Ecclestone, sondern auch mit der Ankündigung der zurückkehrenden Formel 2, die mit einem Budget von 200.000 Euro pro Auto und Saison auskommen soll. Darüber konnte sich Ecclestone nur amüsieren und sah das nicht als machbar an. "Eine Kartsaison kostet heute mehr. Er müsste schon Rasenmähermotoren einsetzen, aber wäre das die Vorstufe zur Formel 1?"

Der Vorstoß der FIA hat ihm aber natürlich nur wenig gefallen, denn immerhin erschien es so, als sollte die Formel 2 wirklich als Formel 1-Vorstufe angelegt werden, die zum Erwerb der Superlizenz notwendig sein könnte. Das in Kombination mit den finanziellen Neuverteilungsplänen passt Ecclestone überhaupt nicht und laut auto motor und sport gibt es bei der FIA sogar einen Plan, im Rahmen der EU-Vorschriften die Fernsehrechte für die Formel 1 loszueisen. Ecclestone konnte nur sagen: "Die FIA verdient eine Menge Geld mit der Formel 1, hat aber nichts von ihrem eigenen Geld investiert. Aus dieser Position heraus ist es einfach, mutige Forderungen zu stellen. Wenn ich mich an einen Pokertisch setze und spiele mit Chips statt mit Geld, gehe ich kein Risiko ein. Gewinne ich, tausche ich die Chips in Geld um. Verliere ich, war es nur ein Stück Plastik."