Was die WM-Situation betrifft sind die Karten bei BMW Sauber aktuell klar verteilt. Robert Kubica hält bei 42 Zählern, liegt damit in WM-Führung und könnte sich vielleicht auch vorne halten. Nick Heidfeld liegt 14 Punkte hinter seinem Teamkollegen auf Platz fünf der WM-Wertung. Diskussionen darüber, ob es deswegen vielleicht vernünftig wäre, den Polen zur teaminternen Nummer 1 zu machen, will man aktuell aber nicht aufkommen lassen, auch wenn Kubica nach dem Rennen in Montreal gemeint hatte, dass er auf die volle Unterstützung des Teams hoffe, um die WM-Führung bis zum letzten Rennen zu verteidigen.

"Für die kommenden Rennen werden wir nicht die Strategie wechseln, denke ich", sagte BMW Motorsportdirektor Mario Theissen. "Beide Fahrer werden beim Auto und im Team gleich behandelt. Dann sehen wir uns an, was sie im Qualifying schaffen und auf Basis dessen entscheiden wir die Rennstrategie", erklärte er. Denn nach Theissens Meinung ist das Thema eines Nummer-1-Fahrers aktuell kein vorrangiges. "Sprechen wir darüber, wenn sich die Situation stellt. Es wäre Spekulation", musste er betonen.

Doch für Theissen wäre es sogar im Fall der Fälle eine Sache, mit der man von Rennen zu Rennen umgehen müsste und das aus einem einfachen Grund: "Wenn ein Fahrer im Qualifying zurückfällt, dann hat es keinen Sinn, den anderen hinter ihm zu halten." Und Theissen erwartete auch nicht, dass sich bei Kubica durch den ersten Sieg viel ändern wird. "Es war ihm klar, dass er ein Rennen gewinnen würde. Jetzt ist es passiert, also geht es weiter", konnte er dazu nur sagen.