Felipe Massa ist aktuell arbeitslos, was aber nicht daran liegt, dass er sich mit Ferrari überworfen hat, sondern daran, dass er bei den Testfahrten in Barcelona nicht dabei ist und sich deswegen in Sao Paulo ein wenig entspannen kann. Nach einem für ihn frustrierenden Wochenende in Montreal scheint ihm das auch nicht ungelegen zu kommen. Dennoch konnte er auch das Positive mitnehmen. "Ein paar Punkte für den fünften Platz könnten sich als nützlich erweisen, wenn es an der Zeit ist, zusammenzurechnen, wenn die WM im November endlich meine Heimatstadt erreicht", schrieb der Brasilianer in seinem Blog auf der Website von Ferrari.

Das Wochenende in Kanada hatte er ähnlich erlebt, wie es sich auch von außen darstellte. Am Freitag begann es gut und Massa fühlte sich im Vergleich zu den McLaren auch stark, da er glaubte, er hatte mehr Benzin an Bord. Samstagmorgen war auch noch alles in Ordnung, doch im Qualifying ließ die Strecke dann zu wünschen übrig. "Die Bedingungen änderten sich völlig und ich war überrascht, dass ich vor allem in Kurve zehn rund eine Sekunde verloren habe. Das schien auch Kimi und ein paar andere Fahrer zu beeinträchtigen", meinte Massa. Deswegen sah er sich danach alles noch einmal im Fernsehen an und musste zu seiner Überraschung feststellen, dass auch Lewis Hamilton keine andere Linie gewählt hatte, aber dennoch viel Zeit dort gewann.

Immerhin durfte Massa am Sonntag bemerken, dass die Strecke zwar nicht großartig, aber besser war und sein Auto damit auch wieder schneller lief. "Leider wurde mein Rennen aber zerstört, als wir ein Ventilproblem an der Tankanlage hatten, während wir beim Safety Car alle an die Box kamen. Bei Kimi hat alles funktioniert, aber bei mir ging nicht ein Liter Benzin ins Auto", erklärte er. Er nannte es allerdings Glück, dass dies während des Safety Cars passiert war, denn unter normalen Umständen wäre ihm wahrscheinlich das Benzin ausgegangen, wie er verriet. "Es war aber schade, da wir deswegen viele Punkte weggeworfen haben, vor allem wenn man gesehen hat, was mit Kimi, Lewis und Nico in der Boxengasse passiert ist", meinte Massa und wunderte sich, warum diese Ampelprobleme immer in Montreal auftreten - wobei er seines aus dem Vorjahr durchaus als anders bezeichnete als jenes von diesem Jahr.

"Ich bin mir nicht sicher, was mit Lewis und Kimi genau passiert ist, denn es war eigenartig, wie das ganze passiert ist. Ich kann es mir nur so erklären, dass Lewis vielleicht etwas auf dem Lenkrad beobachtet hat oder ein paar Einstellungen änderte, denn die Boxengasse war deutlich durch zwei Autos blockiert, die dort standen. Voriges Jahr war es bei mir so, dass ich das erste Auto war, das aus den Boxen fuhr, wodurch man die Ampel leichter übersieht", schrieb Massa. Was ihn selbst betraf, so war er mit dem Rennen - abgesehen vom Tankproblem - doch zufrieden, da die Pace gut war und er viel Spaß beim Überholen hatte - besonders als er Heikki Kovalainen und Rubens Barrichello in einem Schwung überholen konnte.

"Ich wusste, die Kurve war neben der Rennlinie recht schmutzig und als ich sie nebeneinander hinein fahren sah, dachte ich mir, dass einer auf die schmutzige Linie kommen wird und ich dadurch zumindest die Chance hätte, einen zu überholen. Als ich sah, dass sie noch immer gegeneinander kämpften, ging ich nach innen und konnte beide erwischen, wobei ich Heikki noch etwas mehr von der Ideallinie drängte und dadurch noch mehr Beschleunigung aus der Kurve hatte. Das war es - zwei Plätze mit einem Manöver", erinnerte sich Massa an die Situation. Weniger begeistert war er übrigens von der Idee des Teams, in Montreal ein bisschen Eishockey zu spielen. Als Brasilianer sagte ihm das nicht so zu und er verzichtete. Dafür sieht er sich aktuell die Euro im Fernsehen an, schließlich hat er ja keine Arbeit.