Öfter mal etwas Neues: nachdem der F1-Tross langsam aus Nordamerika zurückgekehrt ist, begannen die dreitägigen Barcelona-Testfahrten erst am Donnerstag. Abgesehen von Force India und Toro Rosso sind alle acht Rennställe auf dem Circuit de Catalunya unterwegs, am Auftakttag kamen jedoch - abgesehen von Robert Kubica und David Coulthard - ausschließlich die Testpiloten zum Einsatz. Die anderen Einsatzfahrer erholten sich noch von der Asphaltschlacht in Montreal.

Nico Hülkenberg durfte für Williams ran., Foto: Hartley/Sutton
Nico Hülkenberg durfte für Williams ran., Foto: Hartley/Sutton

Die Zeitenjagd der Testfahrer entschied Ferrari-Tester Luca Badoer für sich. Der Italiener war seine schnellste Zeit von 1:22.043 Minuten schon vor der Mittagspause gefahren. Seine Aufgaben bestanden vor allem aus Experimenten mit verschiedenen neuen Aerodynamiklösungen für die kommenden Rennen sowie Setuparbeiten.

Auf Platz 2 fehlten Robert Kubica aber gut sechs Zehntel auf die Bestzeit. Der Pole konzentrierte sich vor allem auf Setuparbeiten für den Frankreich GP. Am Vormittag wurde sein Programm von einem technischen Problem unterbrochen. Die letzte Teststunde mussten alle Fahrer mit Regen zurechtkommen. So kam Kubica insgesamt nur auf 69 Runden.

Schnell unterwegs war auch Sebastien Buemi in seiner Rolle als Red Bull-Testfahrer. Er war nur ein Zehntel langsamer als Kubica und belegte somit vor McLaren-Teilzeittester Gary Paffett Platz 4. Buemis Tageswerk bestand aus Arbeiten an der Aufhängung sowie einigen aerodynamischen Spielereien. Am Nachmittag übernahm David Coulthard das Auto des Schweizers und drehte damit 21 Runden, an deren Ende er hauchdünn vor Buemi die drittschnellste Zeit vorzuweisen hatte.

Der einzige aktive Deutsche war Nico Hülkenberg. Er platzierte sich hinter Paffett auf Platz 7 und arbeitete vor allem am Rennsetup und einer Renndistanz. Besagter Gary Paffett kam nur auf 36 Runden. Sein McLaren wurde von einem Ölleck und einem Frontflügelproblem gestoppt.

Anthony Davidson ist wieder zurück., Foto: Hartley/Sutton
Anthony Davidson ist wieder zurück., Foto: Hartley/Sutton

Bei Honda feierte Anthony Davidson sein Comeback als Testfahrer. Es war Davidsons erste Ausfahrt in einem F1-Boliden seit dem Ende von Super Aguri vor einigen Wochen. Der Brite ist bei Honda kein Unbekannter: schon zwischen 2002 und 2006 testete er für das Team. Die Zeitenliste komplettierten Renault-Testfahrer Romain Grosjean und Toyota-Tester Kamui Kobayashi. Am Freitag und Samstag werden für sie Nelsinho Pqiuet und Timo Glock übernehmen.

Für Kobayashi war es der erste Test seit Februar. "Wir hatten ein volles Programm", sagte er. "Wir arbeiteten an den Bremsen und der Aerodynamik, aber wir konnten das Programm wegen des Regens nicht beenden." Ähnlich erging es Romain Grosjean, der sich neben dem Aerodynamikprogramm vor allem an das ungewohnte F1-Arbeitsgerät gewöhnen sollte. "Es war ein toller Tag und ich bin dankbar für diese Testmöglichkeit", freute sich Grosjean trotz einiger technischer Probleme, die Testingenieur Christian Silk als "lästig" bezeichnete. "Der Unterschied zwischen einem GP2- und F1-Auto ist unglaublich, besonders beim Beschleunigen und der Haftung", erklärte Grosjean. "Es war eine tolle Erfahrung für mich."