Startplatz neun für Rubens Barrichello ließ Honda in Montreal beinahe in Ekstase versinken. Denn das Team schien in den ersten Trainings doch etwas weiter von den Top Ten entfernt zu sein. Der Brasilianer nahm das zum Anlass, um davon zu sprechen, dass das Qualifying nach den Punkten von Monaco ein toller Start ins Wochenende gewesen war. "In diesen heißen Bedingungen ist am Nachmittag der Asphalt auf der Strecke aufgebrochen und man musste eine gute Linie wählen, um dort, wo es rutschig war, nicht nach außen getragen zu werden. Das gab mir die Chance, meine Erfahrung zu nutzen und in Q1 und Q2 ein paar gute Runs zu fahren, die mich in die letzte Session brachten", sagte der Routinier und rechnete schon mit einem guten Rennen.

Weniger gut war die Laune bei Jenson Button, der mit einem Getriebeproblem schon in Q1 hängen geblieben war. Gleich zu Beginn des Qualifyings wollte der dritte Gang nicht so wie er, wodurch er keinen Vortrieb hatte und seine Arbeit gleich wieder einstellen musste. "Es war bislang ein recht hartes Wochenende für uns und es ist sehr enttäuschend, vom Ende des Feldes zu starten. Wir müssen nun schauen, wie sich das Rennen entwickelt und jene Gelegenheiten nutzen, die sich ergeben", meinte der Brite.

Für Chefingenieur Steve Clarke war der Tag deswegen in zwei Teile gespalten. Auf der einen Seite sah er Barrichello, bei dem er darüber sprechen konnte, dass sich die harte Arbeit am Auto und den Reifen während des Wochenendes für das Qualifying ausgezahlt hatte. "Rubens startet aus einer guten Position und wir haben eine vernünftige Strategie, um sie zu nutzen", sagte Clark. Gleichzeitig musste er scharfsinnig erkennen, dass der Sonntag für Button etwas schwerer werden könnte. "Das gibt uns aber die Chance, bei seiner Strategie ein paar Risiken zu nehmen, damit wir uns vielleicht in eine Position bringen, in der wir ein Safety Car oder ähnliches nutzen könnten." Das kann in Motreal durchaus passieren.