Kaum hatte das Qualifying begonnen, gingen bei Renault die Lichter aus. "Wir mussten ohne alle unsere Hilfen am Kommandostand arbeiten", enthüllte Pat Symonds. Diese gaben kurz nach Trainingsbeginn den Geist auf. Fernando Alonso ließ sich davon nicht bremsen. Er fuhr nicht nur ins Q3, sondern auf den vierten Startplatz.

"Wir haben gestern und heute Morgen nicht so gut ausgesehen", gestand Alonso, "aber da hatten wir auch etwas Pech mit gelben Flaggen und konnten unsere Zeiten nicht verbessern. Trotzdem war es eine schöne Überraschung, in den ersten beiden Qualifyings so nah an Ferrari dran zu sein und im Q3 sogar einen hinter uns zu lassen." Das sei nicht normal gewesen.

Die Plätze 4 und 5 in den ersten beiden Sessions bezeichnete Alonso als ein großartiges Ergebnis, denn es wurde unter gleichen Bedingungen erzielt. Sein vierter Platz ermöglicht eine Wiederholung dessen im Rennen. "Es wird alles von der Strategie und dem Glück bei Safety Car-Phasen abhängen, aber vielleicht können wir mit Ferrari kämpfen. Dann müssen wir unsere Chance nutzen."

Wo der Leistungsschub herkam, kann Alonso nicht genau erklären. "Wir haben einige neue Teile an der Hinterradaufhängung, aber ich weiß nicht, wie viel das gebracht hat." Denn sein Teamkollege sei nicht viel besser als sonst gewesen. "Ich weiß nicht, ob das Auto besser geworden ist. Aber ich war das ganze Wochenende gut, hatte im Training kein Glück, aber das spielt letztlich keine Rolle."

Alonso hängte nicht nur seinen Teamkollegen deutlich ab., Foto: Sutton
Alonso hängte nicht nur seinen Teamkollegen deutlich ab., Foto: Sutton

Nelsinho Piquet kann sich nicht ganz erklären, wie sein Teamkollege im Q2 eine Sekunde schneller sein konnte als er. "Fernando hatte eine sehr gute Runde, noch nicht mal er selbst wusste, wie er das geschafft hat", sagte uns Piquet. "Etwas enttäuscht bin ich schon, ich hätte mir ein besseres Qualifying erhofft." Alonso glaubt, dass Piquet Probleme mit der Überfahrt der Kerbs hatte. "Es war für ihn nicht möglich, die Kerbs zu berühren. Mein Auto lag da besser, dadurch hatte ich vielleicht auch mehr Selbstvertrauen, konnte die Kurven aggressiver anfahren." Im Rennen möchte Piquet dennoch mehr lernen, ins Ziel kommen und vielleicht die eine oder andere Gelegenheit nutzen.

Die Streckenbedingungen im Qualifying sah er genauso wie Alonso und der Rest der Fahrer als katastrophal an. "Morgen werden sie noch schlimmer sein, dann wird es vielleicht nicht möglich sein, zu fahren", kündigte Alonso an. "Schon heute waren einige Kurven am Limit, man musste mit zwei Rädern im Gras fahren, um den Steinchen auszuweichen. Morgen könnte es dann eine Safety Car-Phase geben."

Das Fahren auf der aufgebrochenen Strecke bezeichnete Alonso als Lotterie, die jede Runde etwas anders war. "Man versucht immer so spät wie möglich zu bremsen, wenn man dann um einen Zentimeter auf die Steinchen kommt, verliert man drei, vier Sekunden in dieser Kurve und noch mal so viel in den folgenden Kurven, weil die Reifen schmutzig sind und vibrieren." Alonso strebt deshalb ein Meeting mit Renndirektor Charlie Whiting an. "Sie werden die Strecke vor dem Rennen sicherlich säubern, aber ich glaube nicht, dass das genug sein wird."