Ich habe mich sehr auf das Rennen und die Fans auf meiner Heimstrecke gefreut. Ich mag den Nürburgring und die Atmosphäre hier wirklich gern. Zu diesem Anlass habe ich auch ein neues Helmdesign. Es ist schwer zu beschreiben. Von oben sieht der Helm jetzt aus, als würde er sich aufschälen. An der rechten Seite ist das Design etwas dunkler. Die Idee hatte Jens Munser, der schon seit Jahren meine Helmdesigns entwirft. Ich habe da gern ab und an mal etwas Neues. Übrigens: Für die goldene Farbe hat er tatsächlich Blattgold aufgetragen.

Ich hatte hier schon eine Menge Spaß, bevor das Wochenende richtig anfing. Am Donnerstag habe ich Franziska van Almsick für RTL unsere Box gezeigt. So können jetzt auch die Fernsehzuschauer am Sonntag mal bei uns hinter die Kulissen schauen. Mehr Spaß hat es mir aber gemacht, ihr die Nordschleife zu zeigen. BMW ist ja groß am Nürburgring vertreten - mit dem Performance Center, wo für Straßenautos entwickelt wird, der Erlebniswelt, dem Fahrertraining und eben auch mit den Ring Taxis. Das sind BMW M5 mit über 500 PS und einem für die Nordschleife maßgeschneiderten Fahrwerk. Die Autos machen richtig Spaß. Ich wäre ja noch ein paar mehr Nordschleifen-Runden gefahren, aber das hat der Terminkalender leider nicht zugelassen.

Am frühen Abend habe ich dann noch, diesmal ohne Kameras im Auto, Fans mit dem M5 über den Grand-Prix-Kurs chauffiert. Bei diesen Taxifahrten machen eigentlich alle Hersteller und Fahrer mit. Das ist eine super Aktion. Auch, wenn das alles noch meilenweit entfernt ist davon, was mit einem Formel 1 geht, sprengt so eine Runde doch das Vorstellungsvermögen der meisten Leute. Sie denken praktisch vor jeder Kurve: Jetzt ist alles vorbei. Weil sie einfach nicht glauben können, dass man so spät bremsen kann.

Als diese Fahraktion abends um sieben gelaufen war, sind wir gleich zum nächsten Termin gezogen: Der BMW Sauber F1 Team Pit Lane Park wurde eröffnet. Da tut BMW richtig was für die Fans. Bis zu 16.000 Leute können täglich in diese Anlage rein und in den verschiedenen Boxen alles anfassen - einen Motor, Räder, Bremsscheiben, in die Autos steigen und Simulatorrunden drehen, sich im Overall fotografieren lassen und, und, und... Wenn die Autos fahren, ein Formel 1 und ein Formel BMW, sind die Zuschauer noch dichter dran als in Monte Carlo.

Ich bin gestern Abend die Eröffnungsrunden mit dem Formel 1 dort gefahren. 90 Meter Strecke und zwei Wendehammer. Da kriegt man das Auto nur mit einem Donut rum. Auch schön: Auf der richtigen Rennstrecke ist das nämlich verboten.

Apropos richtige Rennstrecke: Da ist es in den Trainings heute nicht gut gelaufen. Die Fahrzeugbalance hat nicht gepasst, das Heck war viel zu nervös. Da muss uns bis morgen noch etwas einfallen. Große Neuigkeiten am Fahrzeug haben wir hier nicht. Aber Jacques und ich haben beide frische und modifizierte BMW Motoren. Ich hoffe, dass wir hier auf dem Nürburgring gute Ergebnisse einfahren. Familie und Freunde sind jedenfalls zum Daumendrücken vor Ort.