Spa ist nicht meine absolute Lieblingsrennstrecke, das ist Suzuka, aber auf jeden Fall einer der besten Kurse im Kalender. Es macht Spaß, hier wieder zu fahren. Den ultimativen Thrill, den früher die Kurven Blanchimont und Eau Rouge gebracht haben, hat man heutzutage aber nicht mehr. Seit dem Wechsel von den früheren V10-Motoren auf die heutigen V8 gehen beide Kurven im Trockenen problemlos voll. Die Kehre La Source spielt als erste Kurve nach dem Start eine besondere Rolle. Da muss das Feld erstmal heil durchkommen. Die Neue Anfahrt zur Boxengasse ist sehr eng. Wenn da ein Auto stehen bleibt, ist sie blockiert.

Unsere ersten Trainings verliefen gut. Wir hatten keinerlei technischen Probleme und sind unseren Reifenvergleich wie geplant gefahren. Ich bin mit der Balance meines Autos noch nicht zufrieden. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass ich hier beim Test nicht vor Ort war. Freitagszeiten sind schwer zu deuten. Aber im Prinzip denke ich, dass wir auch hier die dritte Kraft sein werden. Wir konzentrieren uns auf unsere Rennvorbereitungen.

Für die Medien war natürlich das Urteil in der Spionagegeschichte interessanter. Ich bin viel dazu gefragt worden und kann letztlich wenig dazu sagen. Ich war bei der zehnstündigen Sitzung gestern nicht dabei, und ich habe hier am Wochenende auch für mich wichtigere Dinge zu lesen als die 15 Seiten Juristen-Englisch über das Urteil. Natürlich will ich, dass in der Formel 1 mit fairen und legalen Mitteln gekämpft wird. Ich bin auch gefragt worden, ob ich mich freue, wenn unser Team dadurch Zweiter in der Konstrukteurs-WM wird. Meine Meinung dazu ist: So richtig freuen kann ich mich nur über eine Platzierung, die ich mir selbst erarbeitet habe. So freue ich mich über meinen fünften Platz in der Fahrer-WM, und im BMW Sauber F1 Team sind alle stolz darauf, dass wir es im zweiten Jahr zur dritten Kraft gebracht haben.