Es ließ sich nicht vermeiden, dass Lewis Hamilton auch über das Rennwochenende in Monaco sprechen musste, als er am Freitag gemeinsam mit Mika Häkkinen eine Pressekonferenz zur "Don't Drink and Drive" Kampagne eines großen Spirituosen-Herstellers erschien. Dabei schätzte er seine Chancen recht gut ein, auch wenn er wusste, dass die Strecke am Freitag trotz recht guten Grips noch grün war und sich am Wochenende noch verändern wird. "Wir waren gestern stark und ich denke, wir werden morgen und Sonntag auch stark sein. Es wird aber eng, vor allem gegen Ferrari", meinte er und hoffte auf gutes Wetter.

Doch der Regen scheint nach wie vor sehr wahrscheinlich, auch wenn die Prognosen mittlerweile ein wenig positiver klingen. Sollte der Regen dennoch kommen, dann rechnet der Brite mit schwierigen Bedingungen, vor allem aufgrund der fehlenden Fahrhilfen in diesem Jahr. "Im Vorjahr haben sie dabei geholfen, dass die Hinterräder nicht blockieren oder durchdrehen, aber das gehört zum Spiel. In den vergangenen Jahren gab es hier Rennen im Nassen und Monaco ist die beste Strecke - ob es regnet oder nicht. Sicher wird es im Nassen etwas gefährlicher, aber das ist aufregend für mich."

Auch Jenson Button äußerte sich am Freitag zu einem möglichen Regenrennen und musste dabei betonen, dass es immer aufregend sei, wenn es nass und schwierig ist. "Das genieße ich, denn man kann einen Unterschied als Fahrer machen. Es ist hier aber auch recht verrückt im Regen und ich bin hier nie am Nassen ohne Traktionskontrolle gefahren. Ich bin mir sicher, wir werden uns daran gewöhnen - wir sind alle sehr gut", erklärte er. Dass es aber auch gefährlich werden könnte, wusste Button ebenfalls. "Wir haben keine Traktionskontrolle und die weißen Linien rauf zum Casino erhöhen das Risiko, dass man das Auto in die Wand fährt, wenn man sie berührt. Genau das ist Nigel [Mansell] in den 80ern passiert."

Im Regen wird es auch für Jenson Button spannend, Foto: Sutton
Im Regen wird es auch für Jenson Button spannend, Foto: Sutton

Nach Buttons Meinung würde es recht intensiv werden, sollte der Regen kommen und er hoffte nur darauf, dass es etwas Trainingszeit bei diesen Bedingungen gibt, bevor das Rennen losgeht. "Wir wollen nicht ins Casino rollen, nachdem wir kein Training im Nassen mit diesen Autos hatten. Wenn man auf einer normalen Strecke fährt und die Vorderreifen blockiert, dann kann man in die Auslaufzone, aber hier gibt es das nicht, also wird man die Mauer treffen", betonte er. Zudem fahre man im Nassen andere Linien, bremse tiefer in die Kurve und fahre eher außen, weswegen ein Fehler von einem Millimeter in die Absperrung führe, fügte er an. "Es wird verrückt, wenn es nass ist, aber hoffentlich haben wir am Samstag ein Training dafür."

Für Hamilton ging es während der Pressekonferenz aber noch über Monaco hinaus und in Richtung WM, denn die britischen Kollegen wollten natürlich wissen, ob er es für möglich hält, es seinem Sitznachbarn Häkkinen gleich zu tun und zwei Titel zu holen. "Mein Ziel ist die WM. Ich habe noch nicht einmal die erste. Es wäre ein Traum, einfach großartig, wenn ich es Mika gleichtun könnte. Er hat viele Rekorde und er hat seitdem viel geleistet und es wird schwer, das zu tun, was er getan hat", sagte der McLaren-Pilot.

Aber es war ja Häkkinen da, um ein paar Tipps zu geben. Der erste, nach dem er gefragt wurde, war, wie Hamilton junge schnelle Finnen wie etwa seinen Teamkollegen schlagen könnte. Für die Antwort holte Häkkinen weit aus, um letztendlich zum Schluss zu kommen: "Ich weiß es nicht." Immerhin konnte er Hamilton verraten, dass es nicht leicht sei, Weltmeister zu werden - auch nicht mit dem richtigen Auto, dem richtigen Motor oder dem richtigen Team. "Man muss bereit sein, um Weltmeister zu werden. Man muss klar im Kopf sein und auch ein wenig Ärger in sich haben, um gewinnen zu können. In meiner Karriere hat es lange gedauert, bis ich den Titel geholt habe", meinte der Finne. Wichtig sind nach seiner Meinung viel Unterstützung und ein gutes Management, um frei für das Fahren zu sein. Aber auch das Team müsse helfen, damit die Ergebnisse geholt werden können. Das muss Hamilton jetzt ja nur noch umsetzen.