"Man kann nicht alle Rennen gewinnen." Das hatte Felipe Massa nach dem Rennen in Barcelona gesagt und dabei blieb er auch rund eine Woche nach dem Spanien Grand Prix. So wie das seine ultimative Wahrheit zu diesem Wochenende war, ist für ihn die allgemeine Wahrheit momentan, dass das Qualifying aktuell die größte Bedeutung für jedes Rennwochenende hat. "Ich startete [in Barcelona] als Dritter und das hat die Dinge für Sonntag sofort schwerer gemacht. Mir war klar, dass Fernando im Rennen nervig hätte sein können, aber ich kam gut weg, wodurch ich mit einem guten Manöver an ihm vorbeikam", erinnerte sich Massa auf der Website von Ferrari.

Dennoch war er hinter Räikkönen, mit dem er zwar vom Rest des Feldes wegkam, aber trotzdem nur auf Platz zwei blieb. Immerhin konnte Massa dank guter Strategie auch nach dem Safety Car die Konkurrenz hinter sich in Schach halten, doch er wusste auch, dass Platz zwei wohl das höchste der Gefühle sein würde. Andererseits musste er auch gestehen, dass Alonsos zweiter Startplatz mit gar nicht so wenig Benzin für ihn nicht so überraschend kam. "Schon in Q2, als alle mit sehr wenig Benzin fuhren, hat man gesehen, dass Alonso sehr stark war. Wir wussten also, dass Renault in Barcelona besser war als normal."

Was den Rennsieg betraf, so machte er den Unterschied zwischen sich und Kimi Räikkönen einfach daran aus, dass der Finne mit dem zweiten Reifensatz in Q3 eine gute Runde hatte und Massa mit dem ersten Satz besser fuhr. "Wenn es umgekehrt gewesen wäre, dann hätte ich gewinnen können. Mit identischen Autos können kleine Unterschiede am Samstag den Unterschied zwischen Sieg und Platz zwei am Sonntag ausmachen", meinte der Brasilianer. Vollgas hätten aber dann beide bis zum letzten Stint gegeben, weswegen Massa auch anmahnen musste, dass noch Arbeit nötig sei, weil die Konkurrenz recht nahe war.

Glücklich war Massa aber auch, was aber damit zusammenhing, dass es Heikki Kovalainen gut ging. "Wenn man einen Defekt am Auto hat, dann kann man als Fahrer nichts machen. Wenn man sich die Härte des Einschlags ansieht und die Tatsache, dass er nicht verletzt war, dann zeigt das, dass die Sicherheitseinrichtungen so waren, wie sie sein sollten", stellte er zufrieden fest. Wie einigen Anderen störte ihn nur, dass der McLaren und Kovalainens Kopf unter die Reifenstapel gekommen waren. "Das ist erschreckend und ich denke, die FIA sollte sich die Konstruktion der Absperrung ansehen."

Und auch die Safety Car Regeln bezüglich der Boxengasse waren ihm ein Dorn im Auge. Er selbst war voriges Jahr in Montreal ein Opfer davon, als er bei Rot aus der Box fuhr und disqualifiziert wurde, diesmal hatte es Nick Heidfeld erwischt, der bei geschlossener Boxengasse tanken musste und eine Strafe bekam. "Wie man sich vorstellen kann, ist es für einen Fahrer frustrierend, wenn sein Rennen durch Umstände ruiniert wird, die sich seiner Kontrolle entziehen. Ich denke, die aktuelle Regel kann verbessert und die Sicherheit trotzdem aufrechterhalten werden. Wir haben im Fahrer-Briefing darüber gesprochen und werden das mit den Verantwortlichen weiter bereden."