Das Wichtigste zuerst: "Heikki ist ordentlich durchgeschüttelt, aber soweit okay - bisher haben die Ärzte bei der Untersuchung nichts gefunden", gab Norbert Haug Entwarnung. Der McLaren Mercedes-Pilot war in Runde 22 in die Reifenstapel gerast und danach zu weiteren Untersuchungen ins Hospital General de Catalunya in Sant Cugat del Valles gebracht worden. "Seine Scans sind okay. Es gibt keine Brüche, keine Verletzungen und kein Gehirntrauma", bestätigte Ron Dennis.

Die Ursache für den Unfall scheint ebenfalls geklärt zu sein. "Soweit wir wissen, ging die Felge kaputt", verriet Dennis. Das sei ungewöhnlich, vor allem da es sich um ein neues Teil handelte, das zuvor nur 14 Kilometer gefahren war. Einen Rückzug des zweiten Autos plante das Team zu keinem Zeitpunkt. "Während der Safety Car-Phase konnten wir feststellen, dass es einen rapiden Luftverlust gab. Wir glaubten, dass es absolut sicher war."

Die Ablenkung von den Sorgen um Kovalainen gelang McLaren mit einem guten Rennen. "Du kannst ihm selbst nicht helfen, also lenkst du dich am besten damit ab, indem du konzentriert das Rennen verfolgst", sagt Norbert Haug. Dieses Rennen stimmte ihn positiv. "Der Abstand nach dem Restart in Runde 27 war höchstens fünf Sekunden", analysierte Haug. "Mit einem besseren Startplatz wäre sogar noch mehr für uns drin gewesen." Dennoch: "Tendenziell hat Ferrari die Nase vorne. Sie legen die Messlatte, aber ich halte es nicht für unmöglich, darüber zu springen. Ich würde mich wundern, wenn Stefano Domenicali das anders sehen würde."

Lewis Hamilton war mit seinem Podestplatz zufrieden. "Wir wussten, dass es ein schwieriges Rennen werden würde, also bin ich mit Platz 3 zufrieden." Vor allem sein Start war sehr gut. "Lewis wurde zuletzt viel kritisiert, umso eindrucksvoller war sein Start - ein mutiges Manöver", lobte Haug. "Ich hatte viel Traktion und war fast sofort neben Robert, den ich überholen konnte, obwohl ich mich daran erinnere, dass das in unseren Kämpfen in der Formel 3 nicht einfach war."

Als er im zweiten und dritten Stint mit den Ferrari mithalten konnte, war Hamilton überrascht. "Das war eine schöne Überraschung, dass wir so nah an der Spitze dran waren, aber es ist toll für die Formel 1." Noch müsse man sich weiter verbessern, "aber es ist gut, so nah an Ferrari dran zu sein." Norbert Haug rechnete derweil nach: "Wir haben in den letzten drei Rennen mindestens die Punkte liegen gelassen, die uns zur Spitze fehlen."