Der Unfall mit dem STR3 bei den Barcelona-Tests vorige Woche hat nicht geholfen, das muss auch Sebastien Bourdais zugeben. Doch der Franzose ist sich sicher, dass das Team alles unternimmt, damit der Bolide bis zum Rennen in der Türkei fertig ist. "Ich bin aber nicht die Person, die man das fragen sollte", gestand er gegenüber der offiziellen Website der Formel 1. Laut Franz Tost soll die Entscheidung, ob der STR3 in der Türkei oder zwei Wochen später kommt, bis Ende näcchster Woche fallen. Ein gutes Gefühl hatte Bourdais aber mit dem neuen Auto. "Bevor ich den Unfall hatte, war das Gefühl gut. Es war ermutigend. Aber man muss die Beobachtungen auch etwas einschränken, denn die Strecke war in sehr gutem Zustand, da viele Teams Slicks verwendet haben", sagte er.

So berichtete er, dass er so durch einige Kurven fahren konnte, wie er das im Winter nie geschafft hatte. "Deswegen bin ich mir auch sicher, dass wir einen schönen Schritt machen werden, wenn wir ihn [den STR3] verwenden." Seinen Unfall hat ihm das Team anscheinend nicht so übel genommen, was Bourdais einigermaßen überraschte. "Ich wusste genau, was ich nicht tun sollte, aber ich machte den Fehler und dadurch habe ich das Auto stark beschädigt. Es war schade, aber so ist der Rennsport eben." Dazu gehört bei Toro Rosso auch die leichte Unsicherheit über die Zukunft, da das Team verkauft werden soll. Doch Bourdais weiß, dass sich bis Ende 2009 nichts ändern soll, was ihm Rückhalt gibt. "Letztendlich ist die strategische Planung aber auch nicht meine Zuständigkeit."

Seine ersten Formel 1-Rennen bezeichnete er als ohne große Überraschungen, da er auch nicht wusste, was er erwarten sollte. "Ich denke, ich habe im Qualifying und bei der Verwendung der Reifen Fortschritte gemacht. Es ist aber ein nie endender Prozess. Jeder versucht sein Bestes, also sehen wir, was passiert", sagte er. Die ersten Punkte gleich in Australien waren dann aber doch eine kleine Überraschung, auch wenn Bourdais meinte, dass er dort einfach nur keine Fehler zu machen brauchte. "Und das habe ich auch nicht gemacht - das erwarten sie aber auch von mir. Ich war nur glücklich, dass es für das erste Rennen gut war. Es war echt zufrieden stellend", meinte der Franzose.

Denn auch Bourdais weiß, dass gerade in solch verrückten Rennen wie Melbourne auf Punkte zu lauern ist. Der Barcelona-Unfall war für ihn dafür ein eher schlechter Tag, der seiner Meinung nach aber auch vorkommt. "Ich war nicht zu schnell, ich habe nur einen dummen Fehler gemacht. Als ich das gemerkt habe, war es schon zu spät. Letztendlich habe ich mich glücklich gefühlt, dass ich mich nicht verletzt habe", erzählte er. Denn als die Absperrung auf ihn zukam, hatte er schon mit Schlimmem gerechnet. "Rückblickend ist es schade, da es für das Team viel Arbeit bedeutet. Es tat mir sehr leid."