Angesichts des relativ weit entfernten Datums für die FIA Generalversammlung zum Thema Mosley, war es abzusehen, dass bald Kritik für den Termin am 3. Juni aufkommen würde. Als Erster hat sich Jackie Stewart geäußert: "Für die Reputation des Sports ist das viel zu weit weg, unrealistisch. Das bedeutet, bis sie ausgetragen wird, wird es destabilisierende Einflüsse auf die Reputation der FIA und ihre angeschlossenen Verbände geben", erklärte der Schotte gegenüber PA Sport. Damit wollte er nicht nur die Formel 1, sondern auch alle Motorsport-Verbände und -Organisationen einschließen.

Und Stewart sieht bereits jetzt einen großen Schaden für die FIA. "Wenn man hört, dass die Amerikaner, die Deutschen, die Niederländer, die Israelis zusammen mit BMW, Mercedes, Honda und Toyota sich äußern, dann ist es schwer zu erkennen, wie die Reputation der FIA aufrecht erhalten werden kann", betonte Stewart. Deswegen musste er auch Mosley kritisieren, weil er noch nicht zurückgetreten ist, sondern einmal seine Leute um Vergebung bitten will. "Das ist schon an sich ungewöhnlich. Er ist gegenüber den Tatsachen sehr blind, in die er da involviert war."

Doch es gibt nicht nur Kritik an Mosley. Mohammed ben Sulayem, der Präsident des Auto und Touring Clubs der Vereinigten Arabischen Emirate, will den FIA-Präsidenten nicht verurteilen. "Ich denke, es [das Video] wurde aus den falschen Gründen verwendet. Er hat sicher nicht das Gesetz gebrochen. Das ist etwas, das dort erlaubt ist. Ich unterstütze ihn voll. Wenn jemand diese Sache aus den falschen Gründen benutzen will, dann ist das nicht akzeptabel. Gott hat uns das tolle Geschenk gegeben, nicht zu vergessen. Wie schnell können wir vergessen, was dieser Mann für den Motorsport getan hat?", fragte sich ben Sulayem. Seiner Meinung nach hat Mosley nichts getan, dass die FIA geschwächt hat. "Wir als Mitglieder der FIA haben ihn gewählt. Ich bin nicht schüchtern, ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken."

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.