Nachdem sich Max Mosley mit seinen Anwälten beraten hat, steht nun der Entschluss fest, dass er die Zeitung News of the World verklagen wird. Jene Zeitung hatte die Bilder und Videos aus Mosleys Privatleben veröffentlicht, wegen der er mittlerweile von einigen Verbänden und auch Herstellern in der Kritik steht. Er war bei einem Besuch bei Prostituierten heimlich gefilmt worden. Was die Zeitung als Nazi-Kostüme bezeichnete, die dabei verwendet worden sein sollen, hat sich mittlerweile allerdings als Räuber und Gendarm Kostüme herausgestellt, wie von seinen Anwälten zu hören war.

Ein Sprecher von Mosley sagte gegenüber unseren Kollegen von Autosport: "Die Anwälte, die Mr. Mosley vertreten, haben heute Klage gegen News of the World eingereicht und unlimitierten Schadenersatz gefordert." Basis der Klage soll das Eindringen in Mosleys Privatsphäre sein. In einem Brief an die Mitglieder der FIA in der vergangenen Woche, in dem Mosley indirekt eingestanden hatte, dass er derjenige war, der auf den Videos der News of the World zu sehen war, schrieb er: "Es ist in den meisten Ländern gegen das Gesetz, ohne guten Grund Details aus dem Privatleben eines Menschen zu veröffentlichen. Die Veröffentlichungen der News of the World sind ein völlig unberechtigtes Eindringen in meine Privatsphäre und ich beabsichtige, in Großbritannien und anderen Gerichtsbezirken juristische Schritte gegen die Zeitung einzuleiten."

Seitdem hat er auch den FIA-Senat gebeten, eine außerordentliche Generalversammlung der FIA einzuberufen, bei der er die Angelegenheit mit den Mitgliedern der FIA besprechen will. Er erhofft sich dadurch, die Situation gegenüber den Mitgliedern klarstellen zu können. Zwar wollte er das Treffen so bald wie möglich, aufgrund der Ladungsfristen, die in den Statuten festgelegt sind, wird es aber noch mindestens sechs Wochen dauern. Einige Verbände, wie der niederländische und der israelische, haben allerdings bereits angekündigt, dass sie bei der Versammlung Mosleys Rücktritt fordern werden. Mosley selbst hat bislang noch keine Absichten geäußert, zurücktreten zu wollen.

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.