Luftspiegelungen sind gemein und manchmal auch gefährlich. Wie wir seit der Ersten Allgemeinen Verunsicherung wissen, können sie aber manchmal auch mit dem Namen Laila auftauchen und so für noch etwas mehr Verwirrung sorgen. In Bahrain zeigten sich am Freitag keine Mädchen namens Laila, zumindest nicht auf der Strecke. Fünf Deutsche bekamen trotzdem einige Trugbilder zu sehen oder hatten sich gerade davon erholt.

Mit der täuschungs-resistenten Brille gehts besser, Foto: Sutton
Mit der täuschungs-resistenten Brille gehts besser, Foto: Sutton

So hatte Nico Rosberg in Malaysia seinen Augen kaum trauen können, was seine Reifen dort anstellten. Für ihn schienen die Luftspiegelungen in Bahrain wieder verschwunden zu sein und alles lag ganz klar vor ihm. "Malaysia ist abgehakt. Die Normalität ist wieder eingekehrt", sagte er. Der neuen Hoffnung wollte er aber auch noch nicht so ganz trauen, denn er weiß, dass auch das nur eine Täuschung sein könnte. Immerhin erkannte er Parallelen zum Normalzustand. "Wir sind wieder im Normalbereich, also im super engen Mittelfeld mit Toyota, Renault, Red Bull und Toyota", stellte Rosberg fest.

Nick Heidfeld weiß, wie sehr einen Fata Morganas in der Wüste beeinflussen können. Da war zum Beispiel das Rennen in Bahrain im Vorjahr, als er sich an Fernando Alonso vorbei arbeitete. Oder doch nicht? "Seit ich hier bin, habe ich noch nicht daran gedacht", sagte Nick und dürfte damit das Interesse eines jeden Luftspiegelungs-Forschers - also von zwei Personen - erregt haben. Diesmal wollte ihm das optische Phänomen bei den Reifen einen Streich spielen, da ihm vorgemacht wurde, sie würden über eine Runde nicht richtig laufen. "Auf Long Runs war es ganz in Ordnung, aber das bekommen wir schon hin." Er wusste aber ohnehin, was er von dem Tag zu halten hatte. "Der Freitag ist nicht der entscheidende Tag", sagte er und setzte seine Fata Morgana resistente Designerbrille auf.

Ist er da oder nicht?, Foto: GEPA
Ist er da oder nicht?, Foto: GEPA

Neu auf dem Gebiet der verfälschten Sicht ist Sebastian Vettel, der gleich ganz schlimm hinters Licht geführt wurde. "Auch wenn es am Nachmittag besser wurde, so sind wir immer noch weit davon entfernt, wo wir sein wollen", war ihm vorgegaukelt worden. Dabei befand er sich im Paddock von Bahrain, also genau dort, wo er sein sollte. Und er wurde noch einmal schwerer getäuscht. Denn wenn sich die Luft auf der Straße spiegelt, dann sieht es aus, als wäre da Wasser. Deswegen meinte er: "Um es zusammenzufassen: uns fehlte Grip und wir waren zu langsam." Bleibt nur zu hoffen, dass sich das am Samstag ändert.

Dass es manchmal aber auch keine Luftspiegelungen sind, die sich dem Auge in der Wüste aufdrängen, durfte Adrian Sutil feststellen. Er hatte eine Alonso Morgana hinter sich, die sich sehr bald als sehr real herausstellte. "Es war schade, aber so etwas passiert", sagte Sutil, nachdem der Kontakt in einem Dreher geendet hatte. "Er scheint ein bisschen Downforce beim Anbremsen verloren zu haben und seine Hinterräder blockierten." Das ist das verflixte an den Luftspiegelungen, man weiß eben nie, wann sie einen täuschen oder wann sie gar keine sind.

Völlig unbeirrt davon ging Timo Glock zu Werke. Er ist Pragmatiker und erledigt seine Arbeit. Dabei stellte er fest. "Das zweite Training lief für mich viel besser als das erste. Am Morgen hatten wir Probleme mit der Stabilität und beim Bremsen, aber das konnten wir in der Pause beheben." Sogar auf Long Runs fühlte sich Timo wohl. Hoffentlich war das nicht nur Einbildung.