Timo Glock hat es geschafft. Der Deutsche hat einen festen Stammvertrag bei einem Formel 1 Team erlangen können. Beim deutsch-japanischen Toyota Team, um genau zu sein. Wie viele seiner Kollegen weiß Glock von seinen Erfahrungen während der Wintertestfahrten nur Positives zu berichten. "Wir müssen uns zwar noch weiterentwickeln, aber der letzte Test in Barcelona war für Jarno Trulli und das Team sehr positiv. Bei mir gibt es immer noch das ein oder andere Thema, an dem wir arbeiten müssen, weil das Auto natürlich mehr auf Jarnos Fahrstil passt. Im Endeffekt ist mir klar, und das habe ich von vornherein auch gesagt, dass Jarno den Erfahrungsvorsprung vor mir hat."

Zur Zeit kommt Teamkollege Jarno Trulli noch besser mit dem Auto zurecht., Foto: Sutton
Zur Zeit kommt Teamkollege Jarno Trulli noch besser mit dem Auto zurecht., Foto: Sutton

Das Problem mit dem Fahrstil hatte bereits der Vorgänger von Timo Glock. Ein gewisser Ralf Schumacher, der letztendlich in der DTM gelandet ist. "Ich weiß es nicht. Jarno hat schon einen speziellen Fahrstil, er mag eher ein untersteuerndes Auto. Anscheinend sieht es so aus, dass Ralf und ich ein etwas neutraleres Auto bevorzugen. Da müssen wir dran arbeiten."

Doch viel Zeit, um an seinem Auto zu arbeiten, bleibt dem gelernten Gerüstebauer nicht mehr. Der Saisonauftakt in Melbourne steht kurz bevor, wodurch sich diese Lernphase wohl auch während der Saison anhält. Auf die Frage nach einer Einschätzung des Feldes antwortete Glock wenig überraschend: "Ich tue mir echt schwer damit, eine Prognose abzugeben, denn man weiß nicht, was die anderen bei den Tests machen. Ich glaube, wir haben im Vergleich zum letzten Jahr eine gute Basis. Wie weit wir die Lücke nach ganz vorne schließen, muss man abwarten."

Glock möchte nicht, dass man anfangs allzu viele Hoffnungen in ihn steckt. "Für mich muss ich sagen, da darf man am Anfang nicht so viel erwarten, weil Jarno einfach die Erfahrung hat. Er kennt die Grundphilosophie des Autos einfach viel besser, und das kann er natürlich ausspielen", erklärte er. Der Fokus liegt für ihn eher darauf, seine eigenen Probleme mit dem Boliden in den Griff zu bekommen. "Im Moment haben wir für mich ein leichtes Problem in der Renndistanz, speziell damit, dass der Hinterreifen am Leben bleibt. Soweit haben wir das Auto jetzt schon einen Schritt nach vorne gebracht, jetzt müssen wir sehen, wie es sich bei wärmeren Temperaturen verhält."

Nichtsdestotrotz hat der Deutsche ein gesundes Selbstbewusstsein und so gibt er sich kämpferisch, was das Jahr 2008 anbelangt. "Ich glaube, dass ich im letzten Jahr gezeigt habe, dass meine Stärken im Rennen liegen, dass ich sehr gut im Zweikampf fahre. Ich habe aber schon festgestellt, dass das in der Formel 1 deutlich schwieriger ist. Du kommst einfach nicht nah genug an deinen Vordermann heran, das ist eine Art, Rennen zu fahren. Das hat mehr damit zu tun, ein 50-Runden-Qualifying zu fahren."

Angst davor benachteiligt zu werden, hat Timo Glock nicht. Glock weiß um seine Qualitäten und versucht die Lage objektiv einzuschätzen. "Eine klare Nummer eins und Nummer zwei gibt es nicht, da ist Toyota sehr offen und gibt beiden Fahrern die Möglichkeit. Aber Jarno Trulli hat in meinen Augen eben den Vorteil, dass er die größere Erfahrung hat und dementsprechend im Vorteil ist."