Sebastian Vettel ist jung, schnell und lebt einen Lifestyle, von dem viele junge Menschen nicht einmal zu träumen wagen. Abgehoben ist der 20-Jährige aber nicht. "Es ist absolut nichts Selbstverständliches. Wenn man ins Auto einsteigt, macht man sich keine Gedanken darüber. Aber wenn man sich abends hinlegt und manchmal darüber nachdenkt, dann ist das schon unglaublich", erklärt der Toro Rosso Pilot dem RTL.

Von der Schule in die Formel 1, Foto: Sutton
Von der Schule in die Formel 1, Foto: Sutton

Leicht fällt es dem lebenslustigen Sebastian aber nicht die richtigen Worte zu finden. "Man kann es nicht beschreiben, man glaubt es eigentlich gar nicht. Wenn man Bilder sieht, auf denen man in so einer Kiste sitzt, ist es manchmal schon ein komisches Gefühl und wirkt vielleicht noch etwas fremd", sagte er. In "so einer Kiste" sitzt Sebastian Vettel erst nächste Woche in Melbourne wieder. Die Vorfreude auf den Saisonstart kann Vettel nicht verbergen. "Ich freue mich sehr. Es war eine lange Zeit im Winter, ich bin viel gefahren, jetzt geht es ins Warme. Man merkt doch, dass es Zeit wird für das erste Rennen."

Mit der Sicherheit sein Bestes gegeben zu haben, fliegt er mit seiner Mannschaft nach Australien. Ein langer Testwinter liegt hinter Vettel und dem Team rund um Gerhard Berger. Allzu viele Updates erwartet sich 'Seb', wie er bei Red Bull genannt wird, nicht. "Irgendwo ist das Limit erreicht, was die Entwicklung angeht. Für die ersten Rennen sieht es gut aus, wo wir letzten Endes stehen, wird man sehen. Ich hoffe schon auf das ein oder andere Regenrennen. Mit ein bisschen Glück, wenn sich vorne zwei in die Kiste fahren, können wir vielleicht in die Punkte kommen."

Irgendwann soll es bei Vettel aber auch funktionieren, ohne das die Gegner sich selbst ins Kiesbett befördern. "Ich möchte irgendwann Weltmeister werden, und dann braucht man auch das Gefährt dazu." SebastiAn, wie die PR-Abteilung von Red Bull den jungen Rennfahrer nennt, um ihn von seinem Teamkollegen SebastiEn Bourdais zu unterscheiden, darf sich berechtigte Hoffnungen darauf machen Weltmeister zu werden. Nicht ohne Grund hat Michael Schumacher die Karriere des jungen Sebastian Vettel intensiv verfolgt. "Ich habe ihn gesehen beim letzten Test in Barcelona. Spezielle Tipps gab es jetzt keine, er hat mir alles Gute gewünscht. Ich denke, er wird auch ab und zu vor Ort sein bei den Rennen. Man wird sich schon das ein oder andere Mal über den Weg laufen."

Sebastian Vettel ist am Ende des Tages nicht grimmig., Foto: Sutton
Sebastian Vettel ist am Ende des Tages nicht grimmig., Foto: Sutton

Abseits der Rennstrecken sei er ein sehr umgänglicher Typ, behauptet Vettel von sich selbst. "Wenn man sein Pensum am Tag vollbracht hat, muss man nicht grimmig sein, sondern sollte das Leben genießen." Wie man das Leben genießt, muss dem Deutschen nicht erklärt werden. Und wenn er schon einmal dabei ist die Seele baumeln zu lassen, kann es schon vorkommen das Vettel zu jonglieren beginnt. "Das habe ich in der Schule gelernt. Wir hatten damals im Sportunterricht angefangen, das zu üben, anfangs mit Tüchern. Ich kam gar nicht damit zurecht, und dann entwickelt man einen gewissen Ehrgeiz, bis man es eben kann." Ansonsten unterhält Vettel seine Umgebung mit Stimmenimitation. "Ich war in der Klasse ein bisschen der Affe. Mir macht es Spaß, die Dialekte ein bisschen nachzumachen. Aber ich glaube schon, dass ich einordnen kann, wann das an der Zeit ist und wann weniger."