Die 80 Mann starke Truppe von BMW Sauber macht sich mit 32 Tonnen Luftfracht auf ins australische Melbourne. Darin enthalten sind die wichtigsten Elemente, die Nick Heidfeld und Robert Kubica für ein Grand Prix Wochenende benötigen. Ganze 160 Felgen, drei Chassis, massenhaft Ersatzteile und anderes Zubehör gehören dazu. Doch das und vieles mehr braucht man, wenn man den ersten Grand Prix Sieg der Teamgeschichte anstrebt.

'Nächstes mal gewinne ich Lewis', Foto: Sutton
'Nächstes mal gewinne ich Lewis', Foto: Sutton

Im vergangenen Jahr war BMW Sauber die dritte Kraft im Formel 1 Feld. Dieses Jahr möchte man sich weiter steigern und ganz oben am Podium stehen. Vor allem Nick Heidfeld kann den Saisonstart kaum noch erwarten. "Ich freue mich sehr auf den Auftakt in Australien - auf ein paar freie Tage zum Akklimatisieren und dann darauf, dass es endlich losgeht", sagte der Deutsche.

Auch Heidfeld blieb nicht davon verschont, sich über schwierige Voraussagen der Kräfteverhältnisse den Kopf zu zerbrechen. "Ich fand das Einschätzen der Kräfteverhältnisse bei den Testfahrten diesmal besonders schwierig. Wir haben uns vom Roll-out in Valencia bis zum abschließenden Test in Barcelona gesteigert, aber wo wir stehen, sehen wir alle erst in Melbourne", schließt sich Heidfeld der weit verbreiteten Meinung an.

Im australischen Herbst könne es außerdem schon mal regnen, was das Fahren ohne Traktionskontrolle erstmal besonders anspruchsvoll machen würde. "Ich war beim Testen auf nasser Strecke unterwegs, das hat mir viel Spaß gemacht. Die Strecke im Albert Park bietet auch im Trockenen nicht besonders viel Grip, vor allem zu Beginn des Wochenendes."

Teamkollege Robert Kubica lässt sich erst gar nicht auf Spekulationen ein. "In Australien geht die Zeit der Spekulationen zu Ende, ich warte ungeduldig auf den Auftakt in Melbourne", sagte er. Er bekräftigt die optimistische Grundhaltung im deutsch-schweizer Team weiter: "Das ganze Team hat in den vergangenen Wochen unheimlich hart gearbeitet, der F1.08 ist ständig besser geworden, und ich glaube, da ist noch mehr drin. Ich mag die Strecke in Melbourne. Wenn es nach mir ginge, könnten alle Rennen auf Stadtkursen stattfinden", gab sich der Pole zuversichtlich.

Man könnte meinen, das BMW Sauber Team möchte gar nicht mehr auf permanenten Rennstrecken fahren, denn auch Mario Theissen ist ein Fan von Melbourne. "Wir freuen uns, dass Australien 2008 wieder den Saisonauftakt bildet. In Melbourne herrscht immer eine ganz spezielle Atmosphäre. Die Stadt pulsiert, die Zuschauer sind vom Formel-1-Virus befallen, alle blicken gespannt auf das erste Kräftemessen", sagte der BMW Motorsport Direktor. "Wir haben uns bei dem BMW Sauber F1.08 über den Winter bewusst für einen Konzertsprung entschieden. Denn um die Teams vor uns einholen zu können, mussten wir auf ein aggressives Konzept setzen."

Regen beim Saisonauftakt und das ohne Traktionskontrolle? Spannung garantiert., Foto: Sutton
Regen beim Saisonauftakt und das ohne Traktionskontrolle? Spannung garantiert., Foto: Sutton

Willy Rampf wird auf der technischen Seite alles tun, um das Team auf das Podest zu hieven. Wichtig dabei ist für ihn zu wissen, mit welchen Schwierigkeiten seine Fahrer konfrontiert werden. "Die Strecke im Albert Park ist ein Stop-and-Go-Kurs mit zahlreichen langsamen Kurven. Durch den Wegfall der Traktionskontrolle und der Motorschleppmomentregelung werden die Fahrer sowohl beim Anbremsen als auch beim Herausbeschleunigen besonders gefordert", weiß Rampf. "Vor allem die Hinterreifen werden aufgrund der Streckenführung stark beansprucht, was den Fahrern einen gefühlvollen Umgang mit dem Gaspedal abverlangt." Bremsstabilität und eine gute Traktion seien das Nonplusultra auf dieser Strecke.

Im großen und ganzen gibt es für das BMW Sauber Team nur ein Ziel, welches Mario Theissen auf den Punkt bringt: "Unsere ambitionierte Zielsetzung für 2008 ist unverändert: Wir wollen in diesem Jahr die Lücke zur Spitze schließen und unser erstes Rennen gewinnen."