Auch wenn Lewis Hamilton in den letzten beiden Saisonrennen noch den sicher geglaubten WM-Titel verspielte, gibt es derzeit nicht viele Briten, die keine Fans von Lewis Hamilton sind. FIA-Präsident Max Mosley ist offenbar einer von ihnen. "Ich glaube, dass es eine Tendenz gibt, die Wichtigkeit von Lewis Hamilton über zu bewerten", sagte er der BBC.

Er habe der Formel 1 in Großbritannien sicher enorm geholfen, räumte Mosley ein. "Er hat auch weltweit für enormes Interesse gesorgt, da er nicht aus einem reichen Elternhaus kommt. Er hat es einfach geschafft. Aber es gibt immer jemanden Neuen. Wenn er es nicht gewesen wäre, wäre es jetzt Rosberg oder Kubica oder die anderen neuen Stars, ein Vettel wäre auf einmal die große Attraktion", führte der FIA-Präsident aus.

Vielmehr treibe ihn die Sorge um, dass nach der langjährigen Schumacher-Dominanz nun eine Hamilton-Dominanz den Sport erdrücken könnte. "Wenn er das Gleiche wie in dieser Saison auch in der nächsten Saison tut, dann wird es sicher einen großen Effekt haben", so Mosley. Allerdings einen negativen, "denn wir bekommen dann den Schumacher-Effekt, wenn mir auf einmal Leute schreiben und darum bitten, ihn irgendwie einzubremsen."

Außerdem spielte Mosley die Möglichkeit herunter, dass Hamilton noch nachträglich zum Weltmeister gemacht werden könnte, sollte McLarens Einspruch gegen die Wertung des Brasilien Grands Prix erfolgreich sein. "Natürlich könnte das passieren, denn es geht ja schließlich vor das Berufungsgericht", sagte der studierte Jurist. "Aber es ist sehr unwahrscheinlich. Selbts wenn die Autos [BMW und Williams] ausgeschlossen werden, sind sie nicht verpflichtet, Hamilton vorrücken zu lassen", so Mosley.